Ein Gipfeltreffen von Fernost und West: So wie der japanische Komponist Toshio Hosokawa die zeitgenössische Moderne mit heimatlichen Klangelementen erweitert, liess sich der Genfer Autor Nicolas Bouvier bei seinen frühen Japanreisen zu sinnlichen Klangwolken der Kalligraphie inspirieren. Bouvier – dessen Texte hier von Sebastian Rudolph gelesen werden – ist wohl der grösste und grandioseste Stilist der Schweizer Literaturgeschichte. Als er nach seiner Reise im Topolino durch Afghanistan und Indien in Ceylon fast psychisch zusammengebrochen war, wurde Japan für ihn zum Ort der Neugeburt. Bis heute lebt in seinem Wort dieses Wunder weiter und lässt uns ohne jede billige Exotik in die Erotik des Fremden eintauchen.
Nicolas Bouvier

Nicolas Bouvier (1929–1998) wuchs in Genf auf und machte schon als 16-Jähriger erste Reisen nach Frankreich und Italien. Nach dem Studium der Geistes- und Rechtswissenschaften in Genf fuhr er 1953 mit seinem Auto über Jugoslawien, die Türkei und den Iran nach Afghanistan. 1955 Weiterreise nach Japan. 1956 Rückkehr in die Schweiz. In den sechziger Jahren unternahm er mehrere ausgedehnte Reisen, u.a. nach Japan, China und Korea.
Der Schriftsteller, Fotograf und Journalist publizierte zahlreiche Bücher, darunter das Kultbuch der Reiseliteratur, Die Erfahrung der Welt.