Fernab vom hektischen Treiben Salvador da Bahias liegt Cachoeira, so ruhig und beschaulich wie die Wasser des Rio Paraguaçu. Einst war die Ortschaft im Bundesstaat Bahia das Zentrum der Sklaverei in Brasilien. Die Spuren sieht man bis heute: Hier mischt sich Kolonialarchitektur mit afrikanischem Brauchtum. 1924 kam der Schriftsteller Blaise Cendrars nach Cachoeira und machte sich auf die Suche nach dem sogenannten Adam von Bahia …
Blaise Cendrars
Blaise Cendrars, geboren 1887 als Frédéric Louis Sauser in La Chaux-de-Fonds. Mit sechzehn lief er von zu Hause weg und kam nach längeren Reisen durch Russland, die Mandschurei und China 1910 erstmals nach Paris. Freundschaft u.a. mit Apollinaire, Chagall, Robert und Sonia Delaunay, Léger, Modigliani. Spätere Reisen führten den Schriftsteller u.a. nach Rom (1921), Brasilien (1924–1928) und Spanien (1931). Ab 1950 lebte Cendrars in Paris, wo er 1961 starb. Sein Gesamtwerk umfasst etwa vierzig Bände.
»Wie wenig andere hat Cendrars die ganze Bandbreite unserer Moderne ausgelotet, ist dem Rausch der Maschine verfallen, aber auch der Faszination des Untergründigen, Unbewussten, Geheimnisvollen: Er war ein Abenteurer und Mystiker zugleich.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Bücher von Blaise Cendrars
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Das ländliche Département Somme liegt zwischen Paris und dem Ärmelkanal und ist mit seinen weiten Feldern, Windrädern und Backsteinhausdörfchen das ideale Ausflugsziel für alle, die es authentisch mögen. Doch vor nicht allzu langer Zeit wurden hier einige der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs geschlagen. In den Reihen der französischen Armee kämpfte ein junger Freiwilliger aus der Schweiz: der Dichter Blaise Cendrars, der in einer Schlacht seinen rechten Arm verlor. Die schmerzlichen Kriegserfahrungen verarbeitete er in einem desillusionierten und zugleich hoffnungsvollen Werk von strahlender Schönheit: Die rote Lilie.
Die Pariser Cafés zur Zeit der École de Paris waren nicht nur ein fester Treffpunkt für die Malerinnen und Bildhauer der europäischen Avantgarde, hier trafen auch verschiedene Kunstformen, Malerei und Literatur, aufeinander. Eines der herausragenden Beispiele für eine solche Begegnung ist La Prose du Transsibérien et la Petite Jehanne de France von 1913. Das kollaborative Buchprojekt zeigt ein Langgedicht des Schweizer Dichters Blaise Cendrars über dessen Reise durch Russland in der Transsibirischen Eisenbahn, den Text umspielen expressionistisch anmutende Illustrationen der Künstlerin Sonia Delaunay-Terk.
Jürg Federspiel erzählt in seinem Radiofeature von 1961 über Blaise Cendrars’ schillerndes Leben als Reisender, Romanautor, Tausendsassa, Überlebenskünstler und Dichter zwischen den Kontinenten und Metropolen am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Auf dem Weg in den russischen Osten zieht eine endlose Landschaft an den Fahrgästen der Transsibirischen Eisenbahn vorbei. Anfang des 20. Jahrhunderts liess der Dichter Blaise Cendrars die Hauptfiguren seines Werks Die Prosa von der Transsibirischen Eisenbahn und der kleinen Jehanne von Frankreich den Zug besteigen. In Cendrars’ Schilderungen wird er zum poetischen Raum, der einlädt, die Schönheit dieser riesigen Gebiete in stiller Betrachtung zu geniessen.
Welcher Roman spielte in unserem Leben eine herausragende Rolle? Beeinflusste unsere Biographie? Stand Pate bei einer grossen Entscheidung? Felix Münger hat sich an den Solothurner Literaturtagen mit den Autorinnen Zora del Buono und Melitta Breznik über prägende Leseerlebnisse unterhalten. Zora del Buono bringt die Erzählung Abhauen des 1887 in La Chaux-de-Fonds geborenen Autors Blaise Cendrars mit an den Literatur-Stammtisch. Die Erzählung handelt von einem jungen Mann, der einsam in einem Pariser Hotelzimmer vor sich hinlebt und dann plötzlich ins Unbekannte aufbricht. Das schmale Buch über die Suche nach dem Richtigen habe ihr Leben stark beeinflusst, sagt Zora del Buono – und tue dies bis heute.
1924 kehrte der Schriftsteller Blaise Cendrars Paris den Rücken und landete in dieser Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Im urbanen Dschungel São Paulos und in den geheimnisvollen Wäldern der Region schöpfte er neue literarische Kraft.
Blaise Cendrars’ …
In dieser Folge …