Ahmed Khaled Towfik
Utopia
Aus dem Arabischen von Christine Battermann
ISBN 978-3-85787-789-6
Seiten 188
Erschienen Juli 2017
€ 14.50 / Fr. 19.50
Ägypten im Jahr 2023. Hinter den hohen Mauern, die die Luxuskolonie Utopia von der Aussenwelt abschotten, plagt die Jugendlichen die Langeweile. Nur die »Jagd« verschafft ihnen den ersehnten Nervenkitzel. Dabei dringen sie in die Elendsquartiere jenseits der Grenzen ein, töten einen der Anderen und bringen einen Körperteil als Trophäe zurück. Auch ein junger Mann und seine Freundin wollen diesen Kick erleben. Doch ihr Ausflug in die verwahrlosten Armenviertel Kairos erweist sich als gefährlicher denn erwartet. Enttarnt und verfolgt von hasserfüllten Bewohnern, werden sie ihrerseits zur Beute. Werden sie ihre Haut retten können?
In seinem Thriller schildert Ahmed Khaled Towfik eindrucksvoll die Gefühlskälte des Protagonisten, der nur mittels Gewalt seine eigene Existenz zu spüren glaubt. Er skizziert eine Gesellschaft in nicht ferner Zukunft, in der die Spaltung zwischen Arm und Reich buchstäblich zementiert ist: angesichts aktuell zunehmender sozialer Spannungen (nicht nur) in Ägypten ein drängender, beängstigender Weckruf.
Pressestimmen
Die überzeugende Darstellung einer albtraumhaften Zukunft, ein kleines Meisterwerk.— The Independent
Eine gruslige Vision einer Gated Community.— Süddeutsche Zeitung
Brennende Wut und aschgraue Hoffnungslosigkeit sprechen aus diesem Roman, der im Original 2009 erschien. Inzwischen ist der »arabische Frühling« übers Land gezogen – doch er hat die Zustände und die Befindlichkeit, aus denen heraus Towfiks Roman entstanden ist, nicht obsolet gemacht.— Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung
Mit »Utopia« ist Ahmed Towfik ein düsteres, trauriges Glanzstück gelungen, in dem es um soziale Ungleichheit, Gewalt und die Gefahren des Konsums einer Gesellschaft geht.— Südwestrundfunk
Towfiks Roman ist ein gespenstischer Blick auf die Zukunft eines Staates, dessen Bürger mit ihrem Wunsch nach Freiheit und Demokratie gescheitert sind. Seine glänzende Erzählung ist fiktiv, aber Towfik belässt es nicht dabei. Der Autor, heisst es im Vorwort, sei sich der baldigen Existenz dieses Ortes gewiss.— Duygu Özkan, Die Presse
Ahmed Khaled Towfiks »Utopia« ist ein überwältigender Roman, der einen atemlos zurücklässt. Das Schreckensszenario eines Landes, das, tief gespalten in Arm und Reich, in Gewalt versinkt, lässt niemanden kalt. Und doch gibt es Hoffnung zum Schluss. Menschlichkeit ist stärker als all die Gewalt. Sie ist es, die den Jägern fehlt. Und sie ist es auch, die letztendlich an der Macht der Reichen rüttelt.— afrikaroman.de
Ahmed Khaled Towfik schrieb als erster arabischer Autor Horror- und Science-Fiction-Geschichten. »Utopia« erschien 2009, kurz vor den Aufständen des Ägyptischen Frühlings. Der Roman ist ein gnadenloser Abgesang auf die sozialen Zustände im Land und eine erschreckende Zukunftsvision einer geteilten Gesellschaft. Towfiks grossartiger Roman hat Tempo und Action, aber er bietet immer auch viel Stoff zum Nachdenken.— Wolfgang Bortlik, 20 Minuten
»Utopia« ist schaurige Vision und packende Gesellschaftskritik zugleich.— zenith