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sieht und dann mich. Wir sehen uns an, die steile
Strasse zwischen uns. Ich denke daran, dass ich
schon weiss, wie seine Stimme klingt, dass mich das
beruhigt. Einer von uns könnte sich jetzt abwenden,
dann könnten wir das aufschieben, für eine weitere
Weile, das erste Gespräch zwischen zwei Fremden,
die Fragen, wer der andere ist, die andere, warum er
hier ist und ich, warum gerade hier.
Stattdessen setzt er sich in Bewegung, die Strasse
hinunter in meine Richtung. Ich bleibe stehen. Er
hinkt stärker beim Abwärtsgehen, die Hände in
den Manteltaschen, seinen Blick auf die Strasse ge
-
richtet, konzentriert. Er hebt ihn erst, als er wenige
Schritte vor mir stehen bleibt. Er nickt leicht, sagt
nichts, und wir gehen gemeinsam weiter, als ob wir
verabredet wären, vorbei am grossen Dorfbrunnen,
biegen in die Hauptstrasse ein, die zur Beiz führt.
Wir setzen uns an einen der kleinen Tische auf
der Terrasse, warten, bis die Bedienung kommt, die
mich vertraut und ihn höflich grüsst, bestellen und
warten wieder. Als die Getränke vor uns stehen, Kaf
-
fee, wissen wir immer noch nicht, wie beginnen, als
ob wir einfach nur beisammensitzen wollten, ohne
etwas vom anderen zu erfahren. Als ob wir den an
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deren auf Abstand halten wollten, weil wir einander
so wertvoller sind, jetzt, in diesem Dorf, das weder
seins ist noch meins. Drinnen am Stammtisch sitzen