LENOS

Ibrahim al-Koni
Die Puppe

Roman aus der Sahara

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich


Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85787-389-8
Seiten 166
Erschienen 3. März 2008
€ 28.00 / Fr. 32.00

Die Wüste folgt anderen Gesetzen als die Stadt. Die Sesshaften müssen die Vermächtnisse der Ahnen aus der Zeit der Wüstendurchquerung vergessen. Oder dürfen sie das nicht?

Der Konflikt ist Thema in Ibrahim al-Konis Roman Die Puppe, der, zweiter Teil einer Trilogie, die Geschichte der Verheissenen Stadt fortsetzt. An deren Ende steht die Stadt, Heimstätte für den einstigen Nomadenstamm und Magnet für Menschen von nah und fern. Die Jungfrau des Heiligtums, das über den sterblichen Überresten des Stammesführers errichtet wurde, überbringt von diesem die Lehren der Ahnen.

Doch die Menschen wollen keinen toten Führer, sondern einen aus Fleisch und Blut. Sie wollen keine rätselhaften, fertigen Antworten aus dem Unsichtbaren, sondern einen Führer, der, einmal gewählt, manipulierbar ist und vornehmlich dazu dient, ihre Interessen zu rechtfertigen. Und wenn er das nicht tut? Wenn er es ablehnt, eine Puppe zu sein? Dann ist der Konflikt programmiert.

Die Puppe ist ein Roman über das, was täglich in der Zeitung steht: die Erwartungen von Menschen an ihre politische Führung; die Forderung, das eigene Gewinnstreben ohne moralische Fesseln durchsetzen zu können; der Wunsch, traditionelle Bindungen abzuwerfen oder eben an ihnen festzuhalten.

Pressestimmen

Ein Autor, der gleich mehrere Stile der Weltliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts in solcher Vollendung beherrscht, dass man ihm eigentlich ohne Umschweife den Nobelpreis verleihen müsste.
— Freitag
Der Roman setzt sich mit dem Aufkommen des Kapitalismus in einer Gesellschaft auseinander, die sich bestenfalls mit viel gutem Willen noch als ›traditionell‹ bezeichnen lässt. Doch al-Koni ist zu sehr Künstler, um dem Untergang der alten Ordnung nachzutrauern. Vielmehr präsentiert er sich als aufmerksamer Chronist, der das Aufkommen der Moderne aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nachzeichnet.
— Qantara.de

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