Prix France-Québec
Éric Plamondon
Taqawan
Aus dem Französischen von Anne Thomas
ISBN 978-3-85787-823-7
Seiten 208
Erschienen 4. Januar 2021
€ 15.00 / Fr. 17.50
Als Océane an ihrem fünfzehnten Geburtstag von der Schule nach Hause kommt, wird sie Augenzeugin einer brutalen Razzia. Es ist der 11. Juni 1981. Die Polizei beschlagnahmt die Fischernetze der Mi’gmaq, die seit Jahrtausenden vom Lachsfang leben. Viele werden verhaftet, es gibt Tote. Québec, ganz Kanada ist in Aufruhr. Kurz darauf findet der Ranger Leclerc ein indigenes Mädchen, das mehrfach vergewaltigt wurde. Zusammen mit dem Mi’gmaq William versucht er die Tat aufzuklären. Dabei kommen sie einem Netzwerk auf die Spur, in das auch die Polizei verstrickt ist.
Taqawan, so nennen die Mi’gmaq den Lachs, der zum ersten Mal in den Fluss seiner Geburt zurückkehrt. Auch Éric Plamondon begibt sich zu den Ursprüngen: Er verwebt die Geschichte der Kolonisation Ostkanadas mit den Legenden der Mi’gmaq und ihrem Ringen um Eigenständigkeit. Ein packender Roman noir und ein faszinierender Einblick in die Lebenswelt dieser First Nation.
Pressestimmen
Einer der interessantesten und bemerkenswertesten Krimis seit langem.— Ulrich Noller, Westdeutscher Rundfunk
Ein kleines literarisches Meisterwerk aus Nature Writing, historischem Essay, Abenteuergeschichte und politischem Manifest.— Günther Grosser, Berliner Zeitung
Plamondon erzählt mit seinem ebenso action- wie kenntnisreichen Roman von der vielschichtigen historischen Entrechtung und der neuerlichen Selbstbehauptung von Kanadas Ureinwohnern.— Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk
Ein herausragender, mutiger Roman … »Taqawan« ist historische Untersuchung, Nature Writing, gesellschaftspolitische Studie, Soziogramm, Bildungsroman, Essay, Abenteuergeschichte und eben auch Kriminalroman.— Ulrich Noller, Deutschlandfunk Kultur
Éric Plamondon kennt das zerrissene Kanada.— Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wortgewandt offenbart Plamondon die Widersprüche, die sich in Québec auftun, macht die täglichen Ungerechtigkeiten und Parallelwelten in der Gesellschaft spürbar.— Doris Kraus, Die Presse am Sonntag
Éric Plamondon verbindet in seinem Kolonialismusthriller Erdgeschichte, Weltgeschichte und kanadische Geschichte mit der Geschichte der klugen Océane, die an ihrem 15. Geburtstag von drei Polizisten vergewaltigt wird.— Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung
Éric Plamondon klagt das tägliche Unrecht an der indigenen Bevölkerung an. Nebenbei gibt er spannende Einblicke in eine fremde Lebenswelt.— Gabriele Knetsch, Bayerischer Rundfunk
Plamondon gewährt tiefen Einblick in das Selbstverständnis der indigenen Mi’gmaq. Das ist spannend, weil er seine engagierte Erzählung über Rassismus und Korruption in einen grösseren historischen und politischen Kontext stellt. Zwar liegt dieser Lachskrieg bereits 40 Jahre zurück, doch an der Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA und der auch hierzulande laufenden Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus ist zu sehen: Die Debatte ist brandaktuell und keinesfalls Geschichte.— Frank Rumpel, Südwestrundfunk
Ein faszinierendes Buch, eines der interessantesten dieses Bücherherbstes.— Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Krimi, Geschichte der Indigenen und der französischen Kolonisation und vieles mehr bietet dieses aussergewöhnliche Buch. Trotz oder gerade wegen seines geringen Umfangs eine erstaunlich spannende wie informative Lektüre, die zu Recht vielfach ausgezeichnet wurde.— Booknerds.de
Das ist mitreissender Lesestoff und Pflichtlektüre für jeden Kanada-Hiker.— Christoph Feil, Heilbronner Stimme
Ein wahnsinniger Roman, brillant, mitreissend, zuweilen frösteln machend, ein Abenteuer in der Tradition von Jack London, Herman Melville und Joseph Conrad.— La Cause littéraire