Omar Youssef Souleimane
Der letzte Syrer
Aus dem Französischen von Christiane Kayser
Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-03925-017-2
Seiten 197
Erschienen 1. März 2022
€ 22.90 / Fr. 27.50
März 2011, die arabische Welt ist in Aufruhr, alles scheint möglich. In Damaskus schart die Studentin Joséphine eine Gruppe junger Leute um sich. Sie alle eint die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben, eine freiere Welt. Sie haben Träume, Pläne für die Zukunft, sie verlieben sich. Youssef und Mohammad. Youssef und Joséphine. Chalil und Joséphine. Zusehends verflechten sich die Ideale der jungen Generation mit einer Revolution, die ein ganzes Land erfasst und in einen Bürgerkrieg mündet.
Omar Youssef Souleimane ergründet die Herzen der syrischen Jugend am Beginn des Arabischen Frühlings. Sie trat für ein Ende der Diktatur und eine Demokratisierung ihres Landes ein, sollte aber an den brutalen Schergen des Regimes und an gewaltbereiten Islamisten scheitern. Ein ebenso poetisches wie schockierendes Plädoyer für die Freiheit des Individuums, für eine Gesellschaft, die allen einen Raum lässt.
»Nach all den Jahren des Krieges glaube ich, dass Syrien nicht mehr existiert. Es existiert nur in der Erinnerung der Syrer, egal ob sie sich im Land oder ausserhalb befinden. Was bleibt, ist der Traum, der sie begleitet, wo immer sie sind. Der Traum, in einem Land ohne Gewalt und ohne Diktator zu leben. Dieser Traum ist der letzte Syrer.«
Omar Youssef Souleimane in L’Écho
Pressestimmen
Der seit 2012 in Paris lebende syrische Journalist und Dichter Omar Youssef Souleimane hat den Jugendlichen, die die Revolution von 2011 trugen, ein Denkmal gesetzt.— Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel
Mit seinen ganz unterschiedlichen Figuren zeichnet der Schriftsteller ein scharfes Bild quer durch den syrischen Widerstand. Das Buch ist ein Plädoyer für die Freiheit des Einzelnen, die Freiheit der ganzen Gesellschaft und die Freiheit eines Landes. (…) Mit poetischem Kampfgeist beschreibt diese vielschichtige Erzählung eine vergessene Revolution, eine vergessene Generation und ein vergessenes Land. Eine Lektüre, die sich lohnt, auch wenn sie weh tut.— Flora Roenneberg, Bayerischer Rundfunk
Bewusst führt Souleimane in seinem Roman zwei Stränge zusammen: hier das Ringen um politische Freiheit, dort das Ringen um sexuelle Selbstbestimmung. Denn der Autor möchte mit seinem Roman nicht nur an die gescheiterten Träume seiner eigenen Generation erinnern. Sein Roman geht einen Schritt weiter – und macht klar, dass die Arabellion nicht nur ein Regime, sondern eine ganze Gesellschaftsordnung stürzen wollte.— Claudia Kramatschek, Südwestrundfunk
Ein düsterer, gleichwohl spannender Roman, der bis zum Ende an der verzweifelten Hoffnung festhält, dass die jetzige Generation »eine Brücke« bilde, über die kommende Generationen »zur Demokratie (…) gelangen« werden.— Volker Kaminski, Qantara.de
Der Roman ist mehr als eine Dokumentation der gescheiterten syrischen Revolution. Souleimane erzählt von der Gedankenwelt und vom Lebensgefühl der jungen ProtagonistInnen, ihrem Ausbruch aus religiösen Konventionen und familiärer Enge, ihrer Suche nach Liebe. (…) Ein bedrückender, aber auch ein sinnlicher und poetischer Debütroman.— Boris Bögli, Amnesty Journal
Der ehemalige Journalist, der seit 2012 im politischen Exil in Paris lebt, berichtet mit entwaffnender und manchmal brutaler Offenheit von den enttäuschten Hoffnungen einer freiheitstrunkenen Generation.— Le Courrier
Ein herber, poetischer und bewegender Roman, aber auch ein Buch über die Freiheit.— Radio France Internationale