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LP 245
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Ghassan Kanafani
Das Land
der traurigen Orangen
Palästinensische Erzählungen
Aus dem Arabischen
von Hartmut Fähndrich
Lenos Verlag
Der Autor
Ghassan Kanafani wurde 1936 in Akka geboren. 1948 wurde seine Familie
durch die Besetzung der Israelis vertrieben. Als Flüchtling lebte Kanafani
zunächst im Libanon, später während längerer Zeit in Damaskus, wo er seine
Schulbildung abschloss und einige Jahre als Lehrer arbeitete. 1956 ging er
als Sport- und Zeichenlehrer nach Kuwait. 1960 zog er nach Beirut, wo er in
der Folgezeit bei mehreren Zeitungen arbeitete und schliesslich Sprecher von
George Habaschs Volksfront für die Befreiung Palästinas war. 1972 wurde er
in Beirut durch eine Bombe getötet, die an seinem Wagen angebracht war.
Der Übersetzer
Hartmut Fähndrich, geboren 1944 in Tübingen. Studierte Vergleichende
Literaturwissenschaft und Islamwissenschaft in Deutschland und in den
Vereinigten Staaten. 1978 bis 2014 Lehrtätigkeit an der ETH Zürich. Über-
setzte zahlreiche Werke aus dem Arabischen ins Deutsche und wurde dafür
mehrfach ausgezeichnet. Lebt in Bern.
Die vorliegende Auswahl wurde aus
Ghassān Kanafānī, al-Āt
ˉ
ār al-kāmila II.
al-qis
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as
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al-qas
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īra (Beirut, 1973) entnommen.
LP 245
Zweite Taschenbuchauflage 2024
Copyright © 1983 by Lenos Verlag, Basel
Alle Rechte vorbehalten
Satz und Gestaltung: Lenos Verlag, Basel
Umschlagfoto: whanlamoon/Shutterstock
Printed in Germany
ISBN 978 3 85787 845 9
Inhalt
Das Land der traurigen Orangen 7
Damals war er ein kleiner Junge 17
Das Maschinengewehr 25
Der Mann, der nicht starb 33
Die Eule in einem fernen Zimmer 47
Etwas, was bleibt 57
Ein Bericht aus Ramla 67
Ein Bericht aus Tira 75
Ein Bericht aus Gasa 85
Das gestohlene Hemd 93
Der Kuchenverkäufer 101
Wände aus Eisen 117
Der Horizont hinter dem Tor 127
Nachwort von Hartmut Fähndrich 135
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Das Land der traurigen Orangen
Als wir Jaa in Richtung Akka verliessen, war das an sich
nichts Schlimmes. Es ging uns wie allen, die alljährlich
das Opferfest in einer anderen Stadt verbrachten. Die
Tage in Akka verliefen ganz wie gewohnt. Ich, der ich
damals noch ein kleiner Junge war, genoss wohl jene Tage
ganz besonders, weil ich schulfrei hatte … Wie dem auch
sei, in der Nacht des grossen Angris begann alles klarer
zu werden. In jener schrecklichen Nacht, in der die Män-
ner grimmig schweigend, die Frauen betend dasassen.
Wir, du und ich und die anderen Kinder unseres Alters,
waren zu klein, um wirklich zu verstehen, was das alles
bedeutete. Doch in jener Nacht begannen die Vorgänge
klarer zu werden, und am Morgen, nachdem die an-
greifenden Juden sich unter Drohungen zurückgezogen
hatten, stand ein grösser Lastwagen vor unserer Haustür.
Fieberhaft wurde von allen Seiten Bettzeug daraufgewor-
fen. Ich stand, an die Hauswand gelehnt, und sah deine
Mutter auf den Wagen steigen, dann deine Tante, dann
die Kinder. Dein Vater setzte auch dich und deine Ge-
schwister ins Auto, oben aufs Gepäck. Dann nahm er
mich und hob mich hinauf in den Metallkorb über dem
Fahrerhaus, wo mein Bruder Rijad schon sass. Und be-
vor ich es mir noch richtig bequem gemacht hatte, fuhr
das Auto los. Nach und nach verschwand unser geliebtes
Akka, während wir auf kurviger Strasse in Richtung Kap
Nakura fuhren.
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Es war etwas bewölkt, und ich fröstelte. Rijad sass, an
das Gepäck gelehnt, sehr ruhig da, liess seine Beine über
den Korbrand baumeln und betrachtete den Himmel.
Auch ich hockte schweigend da, die Arme auf den Knien
und das Kinn daraufgelegt … Die Orangenfelder säumten
unseren Weg, und an uns allen nagte ein Gefühl der Angst,
während der Wagen über die staubige Strasse ratterte und
von fern Schüsse wie zum Abschied herüberhallten.
Als Kap Nakura in der Ferne auftauchte, wie eine
Wolke am blauen Horizont, hielt der Wagen an. Die
Frauen stiegen ab und gingen zu einem Bauern, der hinter
einem Korb voller Orangen an der Strasse hockte … Sie
nahmen einige Orangen, und wir hörten sie weinen …
Damals wurde mir klar, dass Orangen etwas Liebenswer-
tes, dass diese grossen blanken Kugeln etwas Teures sind.
Die Frauen kauften einige Orangen und brachten sie uns
zum Auto. Dein Vater stieg vom Beifahrersitz, nahm eine
Orange und betrachtete sie schweigend. Dann brach er
in Tränen aus wie ein verzweifeltes Kind.
Bei Kap Nakura kam der Wagen in einer langen Auto-
schlange zum Stehen. Die Männer begannen, den war-
tenden Polizisten ihre Waen auszuhändigen. Als wir an
die Reihe kamen, sah ich auf dem Tisch Gewehre und
Munition liegen; ich sah auch die lange Schlange von
Autos, die das Land der Orangen verliessen und sich in
den Libanon hineinschoben. Da begann auch ich bitter-
lich zu weinen. Deine Mutter betrachtete noch immer
schweigend die Orange, und aus den Augen deines Vaters
blickten alle Orangenbäume, die er den Juden zurück-
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gelassen hatte, all die Orangenbäume, die er Stück um
Stück erworben hatte; sie alle standen ihm ins Gesicht
gezeichnet, und vor dem Grenzposten konnte er seine
Tränen nicht mehr zurückhalten.
Als wir dann am Nachmittag in Saida ankamen, waren
wir Flüchtlinge geworden.
Die Strasse nahm uns auf, wie all die anderen. Dein Va-
ter war alt geworden; er sah aus, als habe er lange nicht
geschlafen. Da stand er vor dem Gepäck, das man auf
die Strasse geworfen hatte, und ich hatte den Eindruck,
wenn ich zu ihm liefe und etwas zu ihm sagte, würde
er explodieren, würde uchen, uchen … Es stand ihm
ins Gesicht geschrieben. Auch ich, der kleine Junge,
der eine streng religiöse Schule besucht hatte, auch ich
zweifelte damals daran, dass Gott den Menschen wirk-
lich helfen will, ich zweifelte sogar daran, dass Gott alles
hört und alles sieht. Die bunten Bildchen, die man uns
in der Schule beim Kirchgang ausgeteilt hatte, zeigten
einen gütigen Gott, der den Kindern freundlich zulä-
chelt. Doch nun erschienen mir auch diese Bildchen als
eine der Lügen, mit denen die Schulen ihre Einkünfte
erhöhen. Es war ganz klar, dass der Gott, den wir in
Palästina gekannt hatten, auch von dort fortgezogen war
und nun wer weiss wo als Flüchtling lebte, unfähig, auch
nur seine eigenen Probleme zu lösen. Und wir, wir Men-
schenüchtlinge, sassen am Strassenrand, in Erwartung
eines neuen Schicksals, irgendeiner Lösung, eines Da-
ches über dem Kopf für die Nacht. Der Schmerz hatte
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begonnen, auch meinen einfachen Kinderverstand zu
zermürben.
Die Nacht ist etwas Furchtbares … Die Finsternis, die
sich nach und nach auf uns herabsenkte, erfüllte mein
Herz mit Schrecken … Schon der Gedanke, die Nacht
am Strassenrand verbringen zu müssen, rief mannigfache
Ängste in mir wach … Doch niemand war da, mich zu
trösten, zu niemandem konnte ich mich üchten, und der
stumme Blick deines Vaters össte mir noch mehr Furcht
ein. Die Orange in der Hand deiner Mutter erfüllte mich
mit grosser Traurigkeit. Alle sassen schweigend da, starr-
ten auf die schwarze Strasse und hoten, das Schicksal
werde um die Ecke kommen, unsere Probleme lösen und
uns ein Dach über dem Kopf verschaen. Plötzlich er-
schien das Schicksal! Dein Onkel war schon früher hier-
hergekommen … Er war unser Schicksal.
Dein Onkel hatte nie an moralische Werte geglaubt.
Als er dann, wie wir, am Strassenrand stand, hatte er an
gar nichts mehr geglaubt. Er war zum Haus einer jüdi-
schen Familie gegangen, hatte die Tür aufgerissen, sein
Gepäck hineingeworfen und den Bewohnern mit Worten
und Gesten unmissverständlich zu verstehen gegeben, sie
sollten verschwinden. »Geht doch nach Palästina«, hatte
er ihnen zugerufen. Natürlich waren sie nicht nach Palä-
stina gegangen, doch aus Furcht vor seiner Verzweiflung
hatten sie sich in ein Zimmer zurückgezogen und ihm
das andere überlassen.
Dorthin führte uns dein Onkel und stopfte uns zu
Sack und Pack und seiner Familie mit hinein. Wir Kinder
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schliefen unter Mänteln auf dem Boden; unsere kleinen
Körper füllten das ganze Zimmer. Als wir am Morgen auf-
wachten, sassen die Männer noch immer auf ihren Stüh-
len; sie hatten die ganze Nacht so zugebracht … Langsam
durchdrang die Tragödie jede Zelle unseres Körpers.
Wir blieben nicht lange in Saida. Im Zimmer deines
Onkels war nicht einmal für die Hälfte von uns Platz. Im-
merhin hatte es uns drei Nächte lang beherbergt. Dann
drängte die Mutter deinen Vater, sich eine Arbeit zu su-
chen oder eben mit uns ins Land der Orangen zurückzu-
kehren. Doch dein Vater herrschte sie an; seine Stimme
bebte. Also schwieg sie. Unsere Familienprobleme hatten
begonnen. Die glückliche geschlossene Familie hatten
wir mit unserem Land, unserem Zuhause und unseren
Toten zurückgelassen.
Ich habe nie erfahren, wie dein Vater zu Geld kam.
Ich weiss zwar, dass er das Gold veräusserte, das er deiner
Mutter damals gekauft hatte, als er sie glücklich und stolz
sehen wollte, seine Frau zu sein. Doch dieses Geld ver-
mochte uns nicht lange weiterzuhelfen. Da musste eine
andere Quelle sein. Hatte er sich etwas geliehen? Hatte er
irgend etwas verkauft, das er ohne unser Wissen mitge-
bracht hatte? Ich weiss es nicht. Aber ich erinnere mich,
dass wir in ein Dorf in der Nähe von Saida übersiedel-
ten. Dort sass dein Vater auf dem Balkon und lächelte
zum erstenmal … Er wartete auf den 15. Mai*, um im
* Gemeint ist der 15. Mai 1948: Ende der britischen Mandatsherr-
schaft über Palästina. Gleichzeitig Proklamation des Staates Israel. Be-
ginn des ersten arabisch-israelischen Krieges.
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Gefolge der siegreichen Armeen nach Hause zurückzu-
kehren.
Nach bitterem Warten kam der 15. Mai … Genau um
Mitternacht stiess mich – ich war eingeschlafen – dein
Vater mit dem Fuss und rief: »Steh auf! Schau dir den
Einzug der arabischen Heere in Palästina an!«
In seiner Stimme lagen Honung und Zuversicht. Ich
sprang rasch auf. Barfuss liefen wir über die Hügel zur
Strasse, die einen Kilometer vom Dorf entfernt vorbei-
führt. Wir alle, gross und klein, rannten keuchend, so
schnell wir nur konnten. Von fern leuchteten die Schein-
werfer der Fahrzeuge, die sich in Richtung Kap Nakura
bewegten. Als wir schliesslich an der Strasse standen,
spürten wir die Kälte; doch die Begeisterung deines Va-
ters liess uns alles vergessen. Er lief hinter den Autos her
wie ein kleiner Junge, jubelte den Soldaten zu und schrie
sich heiser. Er atmete schwer, doch er rannte weiter ne-
ben der Kolonne her wie ein Kind. Wir alle folgten ihm
und schrien mit. Die Soldaten schauten uns unter ihren
Helmen hervor ernst und schweigend an. Wir alle ran-
gen nach Luft. Dein Vater zog, trotz seiner fünfzig Jahre
immer weiter laufend, einige Zigaretten aus der Tasche
und reichte sie den Soldaten; dabei jubelte er ihnen noch
immer zu, und wir rannten weiter wie eine kleine Herde
Ziegen neben ihm her.
Plötzlich war die Kolonne zu Ende … Erschöpft und
schwer atmend kehrten wir zu unserem Haus zurück.
Dein Vater war verstummt und schwieg. Auch wir wa-
ren nicht mehr imstande, etwas zu sagen. Das Licht eines
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vorbeifahrenden Autos erhellte das Gesicht deines Vaters.
Auf seinen Wangen standen Tränen.
Danach ging alles sehr langsam. Die Verlautbarungen
der arabischen Staaten hatten uns getäuscht, die ganze
bittere Wahrheit war nicht mehr zu leugnen. Die Gesich-
ter vernsterten sich wieder. Deinem Vater el es immer
schwerer, Palästina zu erwähnen oder von der glücklichen
Vergangenheit in den Hainen und Häusern dort zu re-
den. Wir bildeten die Wände der schrecklichen Tragö-
die, die sich seines neuen Lebens bemächtigte. Wir wa-
ren auch jene Lausbuben, die ohne grosse Schwierigkeit
herausfanden, dass deines Vaters Aufforderung an uns,
jeweils frühmorgens einen Berg zu erklimmen, nur eine
Ablenkung war, damit wir kein Frühstück verlangten …
Unsere Lage wurde immer schwieriger … Ein ganz
harmloser Anlass konnte deinen Vater in Rage brin-
gen. Ich erinnere mich noch genau: Als ihn eines Tages
jemand um irgend etwas bat, zuckte er zusammen und
begann dann wie vom Schlag getroen zu zittern. Seine
Augen ackerten … Ein schrecklicher Gedanke schien
ihm gekommen. Er sprang auf, als hätte er eine passende
Lösung gefunden. Verwirrt wie ein Mensch, der spürt,
dass nur er allein in der Lage ist, seinen Problemen ein
Ende zu machen, und der die Angst vor einer entschei-
denden Massnahme spürt, so begann dein Vater zu phan-
tasieren und sich auf der Suche nach irgend etwas dahin
und dorthin zu drehen. Schliesslich stürzte er sich auf
eine Schachtel, die wir aus Akka mitgebracht hatten, und
warf mit angsterregenden, hektischen Bewegungen ihren
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Inhalt auf den Boden. Deine Mutter begri sofort alles,
und, beunruhigt wie eine Mutter, deren Kindern Gefahr
droht, schob sie uns aus dem Zimmer und hiess uns in
die Berge laufen. Doch wir blieben am Fenster stehen,
pressten unsere kleinen Ohren an das Holz und hörten
mit Entsetzen, wie dein Vater schrie: »Ich bringe sie um!
Ich bringe mich um! Ich mache Schluss! Ich …«
Plötzlich schwieg dein Vater, und als wir durch den
Türschlitz ins Zimmer schauten, sahen wir ihn röchelnd
auf der Erde liegen und schluchzen. Deine Mutter stand
da und blickte ihn voller Mitleid an.
Erst begrien wir nicht viel. Doch ich erinnere mich:
Als ich den schwarzen Revolver neben ihm auf der Erde
liegen sah, verstand ich alles. Und zu Tode erschrocken
wie ein Kind, das plötzlich einen Geist sieht, rannte ich
fort vom Haus in die Berge. Und in dem Masse, in dem
ich mich vom Haus entfernte, entfernte ich mich auch
von meiner Kindheit. Ich begri, dass unser Leben nicht
mehr angenehm, einfach und ruhig war und dass es so
weit mit uns gekommen war, dass als einzige Lösung eine
Kugel durch den Kopf blieb. Also mussten wir uns zu-
sammennehmen und uns anständig betragen. Wir durf-
ten nicht mehr um etwas zu essen bitten, auch wenn wir
hungrig waren. Wir hatten still zu sein, wenn Vater über
seine Probleme sprach, und sollten mit dem Kopf nicken
und lächeln, wenn er uns sagte: »Lauft auf den Berg und
kommt nicht vor Mittag zurück!«
Am Abend, als es dunkel wurde, ging ich nach Hause
zurück … Dein Vater war noch immer krank; deine
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Mutter sass bei ihm. Euer aller Augen leuchteten wie die
Augen von Katzen. Eure Lippen waren zusammenge-
presst, als seien sie noch nie geönet gewesen, als seien sie
Narben einer alten, nie verheilten Wunde.
Dort sasst ihr zusammengedrängt, ebenso weit von eu-
rer Kindheit entfernt wie vom Lande der Orangen, von
denen uns ein Bauer, der sie einst angepanzt hatte, dann
aber fortgezogen war, erzählte, sie würden verdorren,
wenn die Hand wechselt, die sie tränkt.
Dein Vater lag noch immer krank im Bett. Deine
Mutter schluckte an den Tränen einer Tragödie, die bis
heute aus ihren Augen blickt.
Gedrückt schlich ich mich ins Zimmer … Als mein
Blick auf das Gesicht deines Vaters el, dem man noch
immer die Wut der Ohnmacht ansah, bemerkte ich auf
dem niedrigen Tischchen den schwarzen Revolver, dane-
ben eine Orange … Sie war trocken und hart.
Kuwait, 1958

Ghassan Kanafani
Das Land der traurigen Orangen

Palästinensische Erzählungen

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich


LP 245
Paperback
ISBN 978-3-85787-845-9
Seiten 142
Erschienen 4. Juni 2024
€ 16.00 / Fr. 16.00

Mit äusserst schlichter Sprache legt Kanafani den Blick frei auf die palästinensische Erfahrung als umfassendes menschliches Problem.
— Reinhard Hesse, die tageszeitung

Das Land der traurigen Orangen lässt Menschen zu Wort kommen, die die Folgen der Gründung des Staates Israel erlebten. Auch der Autor ist einer von ihnen. Ghassan Kanafani war zwölf Jahre alt, als die Familie 1948, während des ersten arabisch-israelischen Krieges, flüchtete und das palästinensische Volk sich über verschiedene Länder zerstreute.

Mit seinem sensiblen Schreiben, seinem Intellekt und seiner besonderen Wortgewalt trat Kanafani für die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser ein. Die thematischen Schwerpunkte der in diesem Band vereinigten Kurzgeschichten sind der Verlust des Landes, der vergebliche Widerstand dagegen, die Vertreibung, die Flucht und das Lagerleben im Exil.

Pressestimmen

Eine Sammlung von Erzählungen, die diesen Namen wahrhaft verdient. Denn Kanafani war ein meisterlicher Erzähler, der eine tiefe Zuneigung zu seinen Menschen – gewöhnlichen Helden des Alltags – auf hinreissende Art mit der Erkenntnis über die Schicksalhaftigkeit ihrer Entscheidungen zu verknüpfen verstand.
— die tageszeitung
Kanafani versteht es, in kurzen, einprägsamen Szenen die Situation eines ganzen Volkes zu erhellen.
— Schweizer Radio DRS
Die Erzählungen fassen in knappen Worten, eindrücklichen Passagen, in einer stimmungsreichen Sprache Situationen aus dem Leben der Palästinenser: von Kindern, alten Kämpfern, von Terrorakten, von der unauslöschbaren Hoffnung auf ein besseres Leben, von einem Leben trotz allem. … Geschichten, deren Traurigkeit und Widerstandskraft der Leser sich nicht entziehen kann.
— Basler Zeitung
Die Geschichten sind aus direkter Betroffenheit heraus entstanden und kreisen, was beim politischen Engagement ihres Autors überrascht, um existentielle Themen wie Lebenslüge, Lebensangst oder um die Scheinhaftigkeit, die Zerbrechlichkeit des Daseins.
— Rudolf Bussmann, Schweizer Radio DRS

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