9
worum es hier geht
Unter dem Boden pulsiert eine phantastische Vielfalt
kleinster Lebewesen. Sie ermƶglichen das Ćberleben von
Pīanzen ā und von Tieren und Menschen. Mikroben waren
ein paar Milliarden Jahren auf der Erde, bevor irgendein an-
deres Lebewesen auftauchte. Sie haben fast alles Ā»erfundenĀ«,
was das Leben ausmacht, und sie sind mit uns auf das kom-
plexeste verwoben. Dabei sind Kooperation und Konkur-
renz oft nicht unterscheidbar, ein Netz von Beziehungen,
das sich stƤndig verƤndert. Ohne die Mikrobenwelt gƤbe es
uns nicht. So einfach ist das.
Und wie kommunizieren alte, 40 Meter hohe Eichen in
ihren Wipfeln? Mit welchen Duftstoīen warnen sie ihres-
gleichen, locken sie Vƶgel an oder koordinieren ihr Verhal-
ten? Sind BƤume gar mondfĆ¼hlig?
Ameisen wiederum sind keine kleinen Automaten, die
vom ganzen Ameisenhaufen oder von einer Ā»Schwarmintel-
ligenzĀ« irgendwie gelenkt werden. Es gibt mutige, faule,
innovative Ameisen, und das Funktionieren eines Ameisen-
haufens hƤngt von der Kommunikation untereinander und
von der Zusammenarbeit einzelner Ameisen ab. Und KĆ¼he
haben eine ausgeprƤgte Kƶrpersprache, die zu verstehen viel
Stress und Arbeit ersparen kann, fĆ¼r die KĆ¼he und fĆ¼r die
Bauern und BƤuerinnen.
Forscherinnen und Experten Ć¼ber die Schulter zu
schauen und wissenschaftliche Arbeiten zu lesen macht
Spass, denn es passieren unglaubliche Dinge, jede Woche
von neuem, und sie lassen uns die Welt anders sehen.
Doch was bringen diese neuen Erkenntnisse fĆ¼r unser
Essen, fĆ¼r eine zukunftsgerichtete Landwirtschaft? Ich habe