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LP 244
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Lenos Verlag
Sumaya Farhat-Naser
Thymian und Steine
Eine palästinensische Lebensgeschichte
LP 244
Elfte Auflage 2024
Copyright © 1995 by Lenos Verlag, Basel
Alle Rechte vorbehalten
Satz und Gestaltung: Lenos Verlag, Basel
Umschlagfoto: Yacoub Rabah / Shutterstock
Printed in Germany
ISBN 978 3 85787 844 2
Die arabischen Namen wurden – soweit möglich – in ihrer
Schreibweise der deutschen Aussprache angenähert. Zur Erleich-
terung der Aussprache wurde betonte lange Silben mit einem
Zirkumex (
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) versehen.
Inhalt
Zu diesem Buch 7
Einleitung 11
Wo der Thymian blüht
Kindheit in Palästina 13
Zwischen zwei Welten
Schulzeit im Internat 25
Als Palästinenserin in Deutschland
Der schwierige Weg zu einem hohen Ziel 39
Heimkehr in ein besetztes Land
Tradition und Fremdherrschaft 59
Zwischen Aufbruch und Entmündigung
Birseit: Universität in einem besetzten Land 75
Promotion und Weg in die Öffentlichkeit
Belastungen und Durchbrüche 89
Frauen – kräftig wie Petersilie
Von der Wohltätigkeit zur Selbsthilfe 101
Intifada
Ausbruch aus den Zwängen der Besatzung 119
Palästinensische und israelische Frauen im Gespräch
Anspruch und Wirklichkeit 147
Friede – und doch kein Friede
Streiflichter auf eine ungeklärte Situation 165
Dezember 1997
Ein Nachtrag 187
Zu den Fotos 215
Der Leidensweg des palästinensischen Volkes
Von Arnold Hottinger 217
Die Autorin / Die Herausgeberinnen 257
Fotonachweise 258
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diengruppen, die Israel und die besetzten Gebiete besuchen,
ist sie zur kompetenten und unideologischen Vermittlerin der
palästinensischen Sichtweise geworden.
Als Dozentin r Botanik und Ökologie an der palästinen-
sischen Universität Birseit nahm sie nach ihrem Studium am
politischen Aufbruch der Universit teil und setzte sich in
Bildungs- und Ausbildungsprogrammen r einen Bewusst-
seinsprozess unter den Frauen ein, der mit der Intifada neue
Dimensionen annahm als die Frauen gezwungen wurden,
aus traditionellen Rollen herauszutreten. Mit Ausnahme von
Hanan Ashrawi, die in den ersten Friedensverhandlungen
eine führende Rolle spielte, blieb aber die Bedeutung palä-
stinensischer Frauen im Kampf gegen die Gewalt der Besat-
zung und gegen die Gewalt patriarchaler Herrschaft in der
eigenen Gesellschaft wie auch ihr Beitrag zur Entstehung
und Ausgestaltung eines zukünftigen Staates weitgehend
unbekannt. In der pastinensischen Frauenbewegung ver-
knüpft sich heute der Kampf um politische Befreiung mit
dem Kampf um Demokratie und gegen undemokratische
Entwicklungen, wie sie sich in der Autonomieberde teil-
weise abzeichnen.
Als sich Sumaya Farhat-Naser im Fhjahr 1994 entschloss,
ihre Lebensgeschichte aufzuzeichnen, wussten wir zwar um
die mit dieser Aufarbeitung von Erfahrungen und Erinnerun-
gen verbundene zeitliche und seelische Beanspruchung. Nicht
voraussehbar war aber, wie gross die Belastung durch die nie-
derdrückenden politischen Entwicklungen sein würde, die sie
begleiteten. Thymian und Steine wurde zu einer Zeit geplant,
als die Hoffnung auf einen Prozess friedlicher Venderungen
und allmählicher Annäherung die Skepsis überwog. Wie sehr
sich die Stimmung inzwischen verändert hat, wird in den bei-
den letzten Kapiteln spürbar.
10
Durch unsere jahrelangen Kontakte war eine Nähe ent-
standen, die eine Zusammenarbeit an diesem Buch glich
machte. Realisiert wurde das Projekt dank der sensiblen und
klugen Mitarbeit der Journalistin Chudi rgi bei der Auf-
arbeitung der Texte. Dem Nahostexperten Arnold Hottinger,
der die historischen Hintergründe und Zusammenhänge des
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Habstetten, im März 1995 Rosmarie Kurz

Evangelischer Buchpreis 1997

Sumaya Farhat-Naser
Thymian und Steine

Eine palästinensische Lebensgeschichte

Herausgegeben von Rosmarie Kurz und Chudi Bürgi
Mit einem historischen Abriss von Arnold Hottinger


LP 244
Paperback (11. Auflage)
ISBN 978-3-85787-844-2
Seiten 258
Erschienen 4. Juni 2024
€ 18.00 / Fr. 18.00

Zeitgeschichte aus erster Hand.
— Badener Tagblatt

Als Botschafterin der palästinensischen Sache ist sie zu einem Begriff geworden: Sumaya Farhat-Naser. Sie kommentiert im Radio politische Entwicklungen, im Fernsehen und an Veranstaltungen tritt sie als unpolemische Zeugin und engagierte Frauenvertreterin auf. Für ihre überzeugende Arbeit wurde sie mit zahlreichen Preisen geehrt, u.a. mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte, dem Mount Zion Award und dem Augsburger Friedenspreis.

In Thymian und Steine erzählt die charismatische Palästinenserin ihre Lebensgeschichte, die 1948, im Jahr der israelischen Staatsgründung, beginnt. Wie ein Schatten begleitet die Leidensgeschichte des palästinensischen Volkes ihr Leben – ein Leben, das in seiner emanzipatorischen Ausrichtung exemplarisch ist für den Weg einer Generation palästinensischer Frauen.


Pressestimmen

Bei den Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern standen Männer wie Jitzhak Rabin und Jassir Arafat im Vordergrund. Friedensarbeit auf zwischenmenschlicher Ebene jedoch wurde beiderseits von Frauen wie Sumaya Farhat-Naser getragen.
— Neue Zürcher Zeitung
Was die autobiographischen Aufzeichnungen und den Lebensweg der Autorin so interessant macht, ist die Verwobenheit von Unterdrückung, Fremdbestimmung, Entfremdung, Emanzipation und Streben nach politischer Befreiung, die so charakteristisch für ihr Leben ist.
— Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Thymian und Steine« entfaltet eine sensible Innenansicht der Lebenswelt palästinensischer Frauen, deren Anteil am Friedensprozess im Westen lange Zeit ignoriert wurde.
— Badische Zeitung
Man kann viel lernen in diesem Buch, Dinge, die mit nackten Daten nicht erfahrbar gemacht werden können. Das ist Zeitgeschichte aus erster Hand.
— Badener Tagblatt

Ausserdem lieferbar