Prix Schiller 1982
Nicolas Bouvier
Skorpionfisch
Aus dem Französischen von Stefan Zweifel
ISBN 978-3-85787-847-3
Seiten 232
Erscheint 15. Januar 2025
€ 18.00 / Fr. 18.00 *
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Im Anschluss an die Reise von Genf nach Afghanistan (Die Erfahrung der Welt) durchquert Nicolas Bouvier in seinem Fiat Topolino den indischen Subkontinent und lässt sich im März 1955 vorübergehend auf Ceylon nieder. Unverhofft wird die Etappe zum Moment des Innehaltens. Er ist einsam und geschwächt, zudem träge vom feuchtheissen Klima der Insel, doch seine Sinne für die Wahrnehmung der Umgebung sind geschärft: Die Reise wird zur geistigen Gratwanderung eines Mannes, der – hin- und hergeworfen zwischen Faszination und Schrecken – die magischen Phänomene der Schatten- und Insektenwelt Ceylons zu erfassen sucht. In der lichtdurchfluteten Sprache Bouviers verwandelt sich die tropisch-dumpfe Schwere in ein schillerndes Wunder.
Skorpionfisch ist die fesselnde Auseinandersetzung eines weitgereisten, scharfsinnigen Schriftstellers mit den Grundsätzen menschlichen Daseins, eine »Meditation über unsere Wahrnehmung der Welt« (The New York Times). Neue Dokumente, Briefe und Fotos geben unerwartete Einblicke in die Entstehung dieser hochverdichteten Prosa: Das verlangt auch nach einer neuen Übersetzung.
Pressestimmen
Magisch, wie Bouvier sich der Fremde, auch in sich selbst, ausliefert. Er findet eine so klare und durchlässige, zugleich poetische Sprache, dass man denkt: Eindrücklicher wurde aus den Niederungen der Erfahrung von Fremde nie berichtet.— Roger Willemsen
Dass ich auf einer Reise durch Sri Lanka nach Galle wollte, hatte ausschliesslich mit diesem Buch zu tun. Für mich war es von der ersten Lektüre an ein Faszinosum gewesen. Bouvier errichtet auf der exotischen Topographie einer traumverlorenen Hafenstadt den flirrenden Spiegel eines Ichs, das sich immer mehr abhandenkommt. Es ist ein Reisebuch mit aberhundert phantastischen Details und zugleich ein Antireisebuch mit seinem Autor im immobilen Zentrum eines Mahlstroms aus Assoziationen und Erinnerungen.— Joachim Sartorius, Frankfurter Allgemeine Zeitung