Nominiert für den Terra-Nova-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
Peter Gisi
Mutters Krieg
Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-03925-019-6
Seiten 141
Erschienen 5. April 2022
€ 23.00 / Fr. 26.00
Ihr Vater war ein niederländischer Unternehmer auf Java, ihre Kindheit verbrachte sie barfuss im Inselparadies – bis der Zweite Weltkrieg und die japanischen Internierungslager kamen und sich alles für immer veränderte. Krieg, wie er auch später in ihrem Haus in Basel herrscht, wo sie mit ihrem Schweizer Ehemann und drei Kindern lebt. Krieg, der in der Familie omnipräsent ist und doch unfassbar. Der ihren ältesten Sohn krank macht, während sie sich innerlich aus der Gegenwart verabschiedet. Als die konfliktreiche Ehe zerbricht, zieht sie mit den Kindern nach Holland. Jahrzehnte später begibt sich ihr Sohn auf Spurensuche: Er will Mutters Krieg und dessen Folgen ins Auge sehen.
Peter Gisis Roman ist eine wunderschöne und grausame Reise in die Vergangenheit. Er fragt seine Mutter nach den Ereignissen auf Java, und in seinen eigenen Kindheitserinnerungen webt er mit grossartigen, phantasievollen Bildern den Schrecken weiter. Selten wurde so überwältigend und doch subtil über Traumata geschrieben.
Pressestimmen
Bei allem Schmerz und aller Traurigkeit ist es nicht einfach ein tristes Buch. Denn es lebt auch von der erstaunlichen Widerstandsfähigkeit, von der berührenden Kraft der Imagination und der Bilder (…) Und nicht zuletzt überzeugt der Roman durch seine eigenwillige Poesie, mal nüchtern dokumentarisch, mal urkomisch, mal himmelschreiend.— Alfred Schlienger, bz Basel
Ein grosser, schmerzlicher Stoff; so schonungslos wie nötig erzählt und dabei so emphatisch und poetisch wie möglich.— Verena Stössinger
Wie er Wege aus seiner Isolation findet in ein Erwachsensein mit Sprache, Büchern und Mitmenschen, erzählt Peter Gisi auf eindrückliche Weise, die stets auch Wärme und leise Ironie zulässt. Der 65-jährige Basler verwendet wunderbar sinnliche Sprachbilder, in denen Erinnerungen duften, Warenhauslüftungen Glücksgefühle auslösen oder Musik in der Farbe Gelb erklingt.— Frank von Niederhäusern, kulturtipp