LENOS

Ibrahim al-Koni
Meine Wüste

Erzählungen aus der Sahara

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich


Lenos Pocket 106
Paperback
ISBN 978-3-85787-706-3
Seiten 207
Erschienen 15. März 2007
€ 12.90 / Fr. 18.00

Ausgaben
Paperback (2007)

Dem konventionellen Denken über die Wüste sind Oasen Paradiese. Das Paradies des Ibrahim al-Koni sieht anders aus. Ihm ist die Wüste Paradies, »Oase der Ewigkeit«, »ein Haus mit Wänden aus Nichts«, »dem Körper ein verlorenes, der Seele ein lebendiges Paradies«, »ein Paradies aus Nichts«.

Dem Tuaregschriftsteller ist die Wüste also nicht einfach ein vegetationsloses oder sehr vegetationsarmes Gebiet mit vielleicht da und dort etwas Wasser und sicher überall Geröll, Kies, Sand, Staub. Ihm ist Wüste ein Reich der Symbole oder, weiter gefasst, ein Raum, in dem alles Symbol ist, in dem an jedem Ding ein Mythos hängt. Jedes Pflänzchen und jede Pflanze, jedes Tierchen und jedes Tier, jedes Sandkorn und jeder Fels weisen hier über sich hinaus. Selbst die Steine sind nicht bedeutungs-, denn das hiesse mythoslos, auch die sich verschiebenden Sandhügel nicht und natürlich auch nicht die Weite und die Leere. Und des Menschen Leben ist nichts anderes als die Durchquerung dieses ungastlichen, aber Hoffnungen weckenden Raumes, eine Wanderung ohne Ende, denn Stillstand wäre Knechtschaft.

Pressestimmen

Ein Autor, der gleich mehrere Stile der Weltliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts in solcher Vollendung beherrscht, dass man ihm eigentlich ohne Umschweife den Nobelpreis verleihen müsste.
— Freitag
Die Aphorismen und Erzählungen eignen sich hervorragend als Kostprobe für Einsteiger in al-Konis Wüstenwelt.
— Neue Zürcher Zeitung