Longlist Deutscher Buchpreis (2016), Shortlist Schweizer Buchpreis (2016)
Michelle Steinbeck
Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch
ISBN 978-3-85787-799-5
Seiten 153
Erschienen 3. August 2018
€ 15.00 / Fr. 15.00
Loribeth ist auf der Flucht, in ihrem Koffer ein erschlagenes Kind. Eine Wahrsagerin hilft ihr weiter: Sie muss den Koffer samt Kind ihrem verschollenen Vater bringen, um erwachsen zu werden. Auf ihrer phantastischen Reise durchquert sie Städte, Wüsten und Meere und verliebt sich in alle Wesen, die ihr etwas Essbares anbieten. Doch unerwartete Begegnungen, Katastrophen und eine erschreckend lebendige Kofferleiche zwingen sie stets weiterzuziehen – bis der Koffer seinen Bestimmungsort findet und Loribeths Blick sich verändert: Das Magische geht ins Reale über. Das langersehnte Leben im Kreis der auserwählten Freunde ist öd; nichts passiert. Um ein wenig Magie zurückzuholen, wird wild gefeiert, doch Loribeth kann nicht aufhören zu fragen: Soll das nun alles sein?
Michelle Steinbeck ist mit ihrem Debütroman eine virtuose Entwicklungsgeschichte gelungen. In einer entfesselten Sprache erzählt sie die Abenteuer einer jungen Frau, deren Ängste vor dem Erwachsenwerden buchstäblich lebendig geworden sind. Die märchenhaften Bilder überraschen durch skurrile Wendungen und offenbaren einen wachen Blick auf die zeitlosen Themen der Jugend.
Pressestimmen
Mehr als ein Hipsterroman. Es ist ein schräges Märchen mit Tiefgang, wild und phantastisch.— Brigit Weibel, Schweizer Fernsehen
Die aufgekratzte Sprache, die überraschungsreich ist und sich aus dem Märchen speist, der Bibel und dem Surrealismus, erschöpft sich nie. Ein vielversprechendes literarisches Kunststück.— Die Zeit
Ein beeindruckendes Romandebüt … dieser atemlose, sich überschlagende Prosastil, diese spektakuläre Dichte an Einfällen; dieses Vergnügen an klanglicher Assoziation.— Sebastian Fanzun, Neue Zürcher Zeitung
Luzide Absurdheitsprosa zwischen Panik und Komik, vom Feinsten.— Berliner Zeitung
Die immense Flut an abstrusen Bildern sowie die einfache, klare Sprache machen ihr Debüt einzigartig.— Simone Keller, Basler Zeitung
Steinbecks Romandebüt ist bemerkenswert: Sie knüpft mit ihrem eigenwilligen, manchmal atemlosen, manchmal atemraubenden Ton an die phantastisch-surrealistische Erzähltradition an, findet aber doch ganz eigene Bilder und erweist sich als humorvolle Querdenkerin.— Schweizer Radio
Steinbeck gelingt mit dieser phantastischen, aber auch grausamen Reise Loribeths ein ebenso skurriles wie poetisches Debüt.— Martina Keller, Viceversa Literatur
Steinbecks Roman liest sich ab der ersten Seite wie ein Stück ungezogene Flegelprosa. … Entgegen der Tendenz, dem Realismus neue Denkmäler zu bauen, bedient sich Steinbeck einer entfesselten Phantasie, die in der zeitgenössischen schweizerischen Literaturlandschaft ihresgleichen sucht.— Daniel Faulhaber, TagesWoche
Der Roman wird getragen von der Lust an einer Absurdität, die sich um keine Logik schert und phantastische Blüten treibt. Die Reise der jungen Frau zu sich selbst ist gepflastert mit brachialer Gewalt, die im Text wie selbstverständlich hereinbricht und ohne Konsequenzen bleibt – wie ein actiongeladener Comic.— Julia Stephan, Zentralschweiz am Sonntag
Michelle Steinbeck gelingen mit ihrer symbolträchtigen Sprache immer wieder starke Bilder. Kein Zweifel: Die Themen darunter sind so universell wie zeitlos.— Isabel Hemmel, Züritipp
Michelle Steinbeck hat mit ihrem Debütroman ein phantastisches Märchen geschaffen, das in seiner Zeitlosigkeit seltsam den Zeitgeist trifft.— Claudio Vogt, barfi.ch
Grandios überdreht!— Frankfurter Rundschau
Wenn das die neue Generation ist, dann gnade uns Gott!— Elke Heidenreich, Literaturclub Schweizer Fernsehen
Wie ein pillengeschwängerter Höllenritt durch Szenerien, die einem Gemälde von Hieronymus Bosch entnommen sein könnten.— Berner Zeitung
Unkonventionell, verblüffend, irritierend und spleenig …— Ostthüringer Zeitung
Furios!— Perlentaucher
Eine gelungene Gratwanderung zwischen Surrealem und der kritisch beäugten Realität. Und dabei trifft sie die Mentalität der heutigen Gesellschaft genau auf den Punkt. Nichts ist gut genug, und auf Besseres wird nur gehofft.— St. Galler Tagblatt
Steinbeck bringt einen neuen surrealen Sound in die Schweizer Gegenwartsliteratur. (…) Das ist morbide, das ist erfrischend, das ist lustig.— Timo Posselt, Die Zeit