Sinan Antoon
Irakische Rhapsodie
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich und Jinan Fierz
ISBN 978-3-85787-804-6
Seiten 133
Erschienen 25. Januar 2019
€ 14.00 / Fr. 16.50
In der Direktion der Staatssicherheit wird ein Manuskript gefunden, das ein Gefangener in einer Art Geheimschrift verfasst hat. Ein Parteigenosse erhält den Auftrag, den verdächtigen Text lesbar zu machen. Sein Urheber ist Furât, Anglistikstudent und angehender Schriftsteller. Lange hatte er gezögert, bevor er die weissen Blätter zu füllen begann, die ihm ein Mitinsasse heimlich zugesteckt hatte. Ein gefährliches Unterfangen. Das Land befindet sich im Krieg, das totalitäre Regime duldet keinerlei Abweichung. Im Gefängnis ist Furât Folter und Demütigungen ausgesetzt. Die weissen Blätter geben ihm ein Stück Freiheit zurück.
In faszinierendem Wechsel zwischen Erinnerung und Gegenwart, Reflexion, Angst- und Wunschträumen schildert der junge Mann das Leben der Studenten mit seinen abstrusen Verordnungen und Verboten, der permanenten Überwachung und Indoktrination durch die »baathistische Absurditätspartei«, den aufgezwungenen Massenveranstaltungen, aber auch die glücklichen Momente mit seiner Geliebten Arîdsch und seiner Grossmutter – zwei nicht konformen Frauen, die ganz entscheidend zu seinem Durchhalten beitragen.
Schreiben als Widerstand: Mit der Irakischen Rhapsodie ist Sinan Antoon ein eindrucksvolles, poetisches Debüt gelungen.
Pressestimmen
Sinan Antoon ist ein kunstvoll nüchternes, von Wogen schwarzen Humors durchzogenes Porträt seines Heimatlandes zur Zeit des ersten Golfkriegs gelungen.— Frankfurter Allgemeine Zeitung
Der irakisch-amerikanische Autor Sinan Antoon hat mit der »Irakischen Rhapsodie« einen eindringlichen Bericht über die Allgegenwart der Kontrolle und die Mobilisierung der Massen in der Ära Saddam Hussains geschrieben.— Die Presse am Sonntag
Einer der wichtigsten irakischen und arabischen Romane, die in jüngster Zeit veröffentlicht wurden.— Al-Hayat, London