LENOS
×
Die ausgewählten Texte in diesem Buch zeugen von der faszinierenden Aus-
strahlung des vielseitigen, vielstimmigen literarischen Schaens namhafter
Autorinnen und Autoren palästinensischer Herkunft mit unterschiedlichem
historischem Kontext. Sie erzählen ungeschönt und phantasievoll aus dem
oft absurden Alltagsgeschehen, von ergreifenden Schicksalen, von Kind-
heitserinnerungen, von Trauer und Verlust, aber auch von Momenten des
Glücks. In ihren Romanen, Erzählungen, biographischen Aufzeichnungen
oder Gedichten schreiben sie alle gegen das Vergessen an.
Lenos Verlag
Ich bin hier, bin nicht tot, noch nicht
Palästinensische Stimmen
Erste Auflage 2024
Copyright © 2024 by Lenos Verlag, Basel
Alle Rechte vorbehalten
Satz und Gestaltung: Lenos Verlag, Basel
Umschlagfoto: John eodor / Shutterstock
Printed in Germany
ISBN 978 3 03925 041 7
www.lenos.ch
5
Basman Derawi
Die Welt spinnt
Ich schau vom Himmel auf die Welt herab. Sie spinnt noch
immer.
Ich starb im Krieg, und mein Zuhause ist noch immer
verwundet.
Dunkelheit. Sie haben sogar das Licht getötet.
Und doch seh ich, wie meine Mama weint.
Ein Augenblick nur, und mein Leben war vorbei.
Es gibt keine Wahrheit auf Erden,
dort seh ich meinen Mörder mit der Wae in der Hand.
Am 13. März 2017 gepostet.
Aus dem Englischen von Lorenz Oehler
7
Ghassan Kanafani
Ein Bericht aus Gaza
Lieber Mustafa!
Gerade habe ich den Brief erhalten, in dem du mir mitteilst,
du habest alles Nötige für meinen Aufenthalt in Sacramento
erledigt. Ausserdem erhielt ich den Bescheid, ich sei an die
Ingenieursabteilung der Universität von Kalifornien zuge-
lassen. Ich bin dir, lieber Freund, für all das wirklich sehr
dankbar.
Umso seltsamer wird dich aber das anmuten, was ich dir
jetzt mitteile doch kannst du sicher sein, Mustafa, dass
ich völlig überzeugt bin, das Richtige zu tun, ja, ich kann
wohl behaupten, niemals zuvor die Dinge so klar gesehen
zu haben: Ich habe meinen Entschluss geändert, Mustafa.
Ich werde dir nicht dorthin folgen, wo es, wie du schriebst,
»grünes Land, reichlich Wasser und heitere Gesichter« gibt.
Ich werde hierbleiben, und ich werde nie weggehen.
Es bedrückt mich wirklich, Mustafa, dass wir unseren
Weg nicht gemeinsam fortsetzen. Ich höre dich noch, wie du
mich an unser Gelübde gemahnt hast, gemeinsam weiterzu-
machen; auch wie wir uns einst immer versicherten: »Wir
werden einmal reich sein!« Aber ich kann nicht anders, lie-
ber Freund! Ja, ich erinnere mich noch sehr genau an jenen
Tag, an dem ich auf dem Flughafen in Kairo stand, deine
8
Hand drückte und auf die Irrsinnsmaschine starrte. Damals
drehte sich alles wie jener dröhnende Motor. Da standst du
vor mir, schweigend, mit deinem runden Gesicht. Es war
das gleiche Gesicht wie damals, als du im Schadschija-Vier-
tel in Gaza aufwuchst, nur ein paar Fältchen hatten sich
eingestellt. Ja, wir sind zusammen aufgewachsen, wir haben
uns aufs beste verstanden, und wir haben einander gelobt,
bis zum Ende gemeinsam zu gehen. Doch dann …
»Noch eine Viertelstunde bis zum Abug. Starr doch
nicht so ins Leere! Hör zu! Nächstes Jahr gehst du nach
Kuwait. Du sparst von deinem Verdienst so viel, dass du
von Gaza nach Kalifornien übersiedeln kannst. Wir ha-
ben gemeinsam begonnen, und so müssen wir weiterma-
chen …«
Ich betrachtete deine Lippen, die sich rasch bewegten.
So hast du immer gesprochen, ohne Punkt und Komma.
Aber ich hatte das unbestimmte Gefühl, du seist nicht so
recht glücklich über deine Flucht. Du hast nie auch nur drei
gute Gründe für sie aufzählen können. Auch ich war inner-
lich zerrissen, aber am stärksten war der Gedanke: Warum
verlassen wir nicht dieses Gaza und iehen …? Warum?
Nun ja, mit dir war es aufwärtsgegangen. Du hattest vom
kuwaitischen Erziehungsministerium einen Vertrag erhal-
ten, ich dagegen nicht. In meiner tiefsten Verzweiflung, die
ich durchlebte, kam hin und wieder etwas Geld von dir.
Du wolltest, ich solle es als Darlehen betrachten, weil du
fürchtetest, ich würde mich erniedrigt fühlen. Doch du hast
meine familiären Verhältnisse nur zu genau gekannt. Du
hast gewusst, dass mein kärglicher Lohn an den
UNRWA*-
Schulen nicht ausreichte, für meine Mutter, meine verwit-
wete Schwägerin und ihre vier Kinder zu sorgen.
* United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the
Near East (das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge).
9
»Hör gut zu! Schreib mir jeden Tag jede Stunde
jede Minute. Das Flugzeug iegt gleich ab. Leb wohl! Oder
besser: auf Wiedersehn … auf Wiedersehn!«
Deine kalten Lippen streiften meine Wange. Du wand-
test dein Gesicht weg von mir zum Flugzeug. Als du dich
gleich darauf wieder zu mir hindrehtest, habe ich deine Trä-
nen gesehen …
Danach erhielt ich vom kuwaitischen Erziehungsminis-
terium einen Vertrag. Ich brauche dir nicht in allen Einzel-
heiten zu wiederholen, wie sich meine Existenz dort gestal-
tet hat. Ich habe dir ja immer alles geschrieben. Mein Leben
war klebrig und leer, wie eine kleine Muschel, verloren in
drückender Einsamkeit, gefangen in einem zähen Kampf
gegen eine unerforschlich dunkle Zukunft, eine eklige Rou-
tine, eine abstossende, widerliche Zeit. Alles war klebrig und
heiss. Mein ganzes Leben war Unsicherheit und bestand nur
noch im sehnsüchtigen Warten auf das Ende des Monats.
In der Mitte des Jahres, jenes Jahres, führten die Israelis
einen Schlag gegen den Sabha-Distrikt. Sie bombardierten
auch Gaza mit Granaten und Brandbomben. Dieses Ereig-
nis hätte auf meine Routine verändernd wirken können,
doch ich schenkte all dem nicht viel Aufmerksamkeit. Ich
würde diesem Gaza ja doch den Rücken kehren. Ich würde
ja doch nach Kalifornien gehen und dort, nach all der Quä-
lerei, ganz für mich selbst leben. Ich hasste Gaza mit allem
darin. Alles und jedes in dieser abgeschnittenen Stadt er-
innerte mich an verunglückte, grau in grau gehaltene Ge-
mälde eines kranken Menschen. Ja, ich hatte meiner Mut-
ter und der Witwe meines Bruders allemal ein wenig Geld
geschickt, um ihnen etwas zu helfen, aber ich würde mich
auch von dieser letzten Bindung lösen, dort, im grünen Ka-
lifornien, fern vom Geruch der Niederlage, der mir seit sie-
ben Jahren nicht aus der Nase weicht. Die Zuneigung, die
10
mich an meines Bruders Kinder, deren Mutter und meine
eigene Mutter bindet, reichte niemals aus, den bleischweren
Verlauf dieser meiner Tragödie zu rechtfertigen. Sie durfte
mich nicht unten festhalten, nicht noch mehr, als sie es
schon getan hatte. Ich musste iehen.
Du, Mustafa, kennst diese Gefühle. Du hast sie, weiss
Gott, durchlebt. Was hat uns auf so unerklärliche Weise an
Gaza gebunden und uns den Mut zur Flucht genommen?
Warum haben wir uns da etwas vorgemacht? Warum haben
wir nicht der Niederlage mit all ihren Wunden den Rücken
gekehrt und ein heiteres und befriedigenderes Leben begon-
nen? Warum? Wir haben es selbst nicht gewusst.
Als ich im Juni dann Urlaub nahm – es drängte mich zu
all den kleinen Dingen, die das Leben erfreulich und farbig
machen, und so packte ich schnell alle meine Besitztümer
zusammen –, fand ich Gaza genau so vor, wie es immer
schon gewesen war: in sich geschlossen und nach innen ge-
richtet, wie die Schneckenhäuser, die die Wellen immer an
den klebrigen Sandstrand nahe dem Schlachthaus spülten.
Dieses Gaza war beengter als die Brust eines Schläfers, den
ein schrecklicher Albtraum heimsucht, dieses Gaza mit sei-
nen engen Gassen, in denen jener besondere Geruch liegt,
der Geruch von Niederlage und Armut, mit seinen Häusern
mit den vorspringenden Balkonen … dieses Gaza.
Doch was ist dieses Unerklärliche, Undenierbare, das
jemanden zu seiner Familie, seinem Haus, seinen Erinne-
rungen hinzieht, wie eine Herde von Ziegen zur Quelle? Ich
weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich eines Morgens meine
Mutter in unserem Haus besuchte. Als ich dorthin kam,
empng mich die Frau meines verstorbenen Bruders und
bat mich unter Tränen, den Wunsch ihrer Tochter Nadja,
die mit einer Verletzung im Krankenhaus lag, zu erfüllen
und sie noch am selben Abend zu besuchen. Du kennst
11
doch Nadja, die hübsche dreizehnjährige Tochter meines
Bruders?
Am Abend kaufte ich ein Pfund Äpfel und ging ins
Krankenhaus, Nadja besuchen. Ich wusste, dass meine Mut-
ter und meine Schwägerin mir etwas verheimlicht hatten,
etwas, was sie nicht über die Lippen brachten, etwas Seltsa-
mes – doch was, konnte ich mir ganz und gar nicht vorstel-
len. Ich liebte Nadja, schon weil ich diese ganze Generation
liebe, die Niederlage und Vertreibung mit der Muttermilch
eingesogen hat und längst glaubt, ein glückliches Leben sei
so etwas wie ein gesellschaftliches Fehlverhalten.
Was sich damals abspielte? Ich weiss nicht recht. Voll-
kommen leise betrat ich das weisse Zimmer. Kranke Kinder
haben etwas Heiliges an sich, ganz besonders wenn sie an
einer schmerzhaften, grausamen Wunde leiden. Nadja lag
im Bett, ein weisses Kissen im Rücken; ihr Haar war hinge-
breitet wie ein dicker Pelz; in ihren grossen dunklen Augen
lag eine unergründliche Ruhe, tief darin schimmerte eine
Träne. Ihr Gesicht war ruhig und gelöst, jedoch beredt wie
das Gesicht eines gefolterten Propheten. Nadja ist noch ein
Kind, doch sie schien mehr zu sein als ein Kind, viel mehr;
auch älter als ein Kind, viel älter.
»Nadja!«
Ich weiss nicht, war ich es, der es sagte, oder ein anderer
hinter mir, doch sie blickte auf zu mir – und ich fühlte mich
aufgelöst wie ein Stück Zucker in einem Glas heissen Tees.
Sie lächelte matt, und ich hörte sie sagen: »Onkel! Kommst
du direkt von Kuwait?«
Ihre Stimme brach in der Kehle. Sie richtete sich mit
Hilfe ihrer Hände auf und reckte ihren Kopf zu mir hin.
Ich klopfte ihr auf den Rücken und setzte mich neben sie:
»Nadja! Ich habe dir Geschenke aus Kuwait mitgebracht,
viele Geschenke. Ich werde warten, bis du wieder gesund
12
und munter bist und aufstehen kannst; dann kommst du
mich besuchen, und ich werde dir alles geben. Ich habe dir
die rote Hose gekauft, um die du mich gebeten hast Ja,
ich habe sie gekauft.«
Es war eine Lüge, eine Verlegenheitslüge. Als ich sie aus-
sprach, war ich überzeugt, zum ersten Mal die Wahrheit zu
sagen. Doch Nadja zitterte wie vom Schlag getroen. Mit
schrecklicher Ruhe neigte sie den Kopf. Ich spürte ihre Trä-
nen auf meiner Hand.
»Sag doch was, Nadja Willst du denn die rote Hose
nicht?«
Sie schaute mich an, wollte etwas sagen. Doch dann
schwieg sie und biss die Zähne zusammen. Wie von fern
hörte ich sie nochmals sagen: »Onkel!«
Dabei streckte sie die Hand aus, zog die weisse Decke
beiseite und wies auf ihr Bein es war am Oberschenkel
amputiert.
Nie, lieber Freund, werde ich Nadjas amputiertes Bein
vergessen. Nie werde ich die Traurigkeit vergessen, die jeden
Zug ihres hübschen Gesichtes zeichnete.
Später verliess ich das Krankenhaus und ging durch die
Strassen von Gaza. Fest in der Hand hielt ich, wie zum
Spott, noch immer die Zweipfundnote, die ich Nadja hatte
schenken wollen. Die Sonne ging gerade unter und hüllte
Gaza in blutiges Licht, Gaza, welches plötzlich ganz anders
erschien, als wir es je gesehen hatten. Die Steinhaufen am
Eingang zum Schadschija-Viertel, dort, wo wir einst wohn-
ten, sie schienen in einer besonderen Absicht dort zu liegen.
Jenes Gaza, wo wir sieben Jahre lang mit all diesen guten
Menschen in Not und Elend lebten, hatte sich verändert,
und es gab mir zu verstehen, es sei nur ein neuer Anfang.
Ich weiss nicht, warum ich dieses Gefühl hatte auf dem
Nachhauseweg bildete ich mir ein, die Hauptstrasse sei nur
13
ein kleiner Anfang der langen, langen Strasse nach Safad.
Durch Nadjas amputiertes Bein el über ganz Gaza eine
Traurigkeit, die sich aber nicht mit Tränen und Trotz be-
gnügte, sondern die Nadjas amputiertes Bein zurückfor-
derte.
Ich ging hinaus in die Strassen von Gaza, Strassen voll
gleissendem Sonnenlicht. Man erzählte mir, Nadja habe
ihr Bein verloren, als sie sich über ihre kleinen Geschwister
warf, um sie vor den Granaten und Brandbomben zu schüt-
zen, denen das Haus zum Opfer gefallen war. Nadja hätte
sich in Sicherheit bringen können, hätte iehen können,
hätte ihr Bein retten können. Doch sie tat es nicht. Warum?
Nein, lieber Freund, ich werde nicht nach Sacramento
kommen, und ich bereue es kein bisschen. Nein, ich werde
nicht das vollenden, was wir einst in unserer Kindheit ge-
meinsam begonnen haben. Jenes unbestimmte Gefühl, das
auch du hattest, als du Gaza verliessest, dieses Gefühl muss
tief in dir wachsen, muss gewaltig werden. Du musst da-
nach suchen, um dich selbst zu nden, und zwar hier, bei
den hässlichen Trümmern unserer Niederlage. Ich werde
nicht zu dir kommen; du komm zurück zu uns, damit du
hier durch Nadjas amputiertes Bein erfahren kannst, wie
das Leben wirklich ist und wie teuer man es erkaufen muss.
Komm zurück, lieber Freund, wir alle warten auf dich.
Kuwait 1956
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich
15
Dschabra Ibrahim Dschabra
Der erste Brunnen ist der Brunnen der Kindheit. Es ist
der Brunnen, in dem sich die frühesten Erfahrungen gesam-
melt haben, das, was man sah und hörte, das erste Glück und
das erste Leid, Sehnsüchte und Ängste, die über ein Kind
hereinbrechen. Dann weitet sich das Bewusstsein, wächst
der Verstand, und wenn das Kind jeden Tag an dem Brun-
nen vorbeigeht, lernt es, zu erdulden oder sich zu freuen.
Wann immer es aus diesem Brunnen schöpft, begreift es das
Leben besser, begreift es das, was es sieht und hört, Glück
und Leid, Sehnsüchte und Ängste. Wenn man nach Jahren
dann wieder Wasser schöpfen will, weiss man nicht, ob das,
was man da heraufzieht, herrlich süss oder schrecklich bitter
ist. Vielleicht hat sich viel Schlamm angesammelt und das
Wasser trübe gemacht. Warum auch nicht? Man lebt trotz-
dem. Ohne solche Brunnen wäre das Leben arm. Und jedes
Mal, wenn man zurückkehrt, ndet man eine Quelle, die
einfach nur Menschlichkeit spendet.
Aus dem Arabischen von Kristina Stock

Diverse
Ich bin hier, bin nicht tot, noch nicht

Palästinensische Stimmen

Aus dem Arabischen von Farouk S. Beydoun, Hartmut Fähndrich, Joël László, Kristina Stock, Edward Badeen, Ibrahim Abu Hashhash, Frank Griffel, Angelika Neuwirth, Friederike Pannewick, Joachim Paul und Saleh Srouji sowie aus dem Englischen von Lorenz Oehler


Paperback
ISBN 978-3-03925-041-7
Seiten 122
Erschienen 8. Oktober 2024
€ 15.00 / Fr. 15.00

Die ausgewählten Texte in diesem Buch zeugen von der faszinierenden Ausstrahlung des vielseitigen, vielstimmigen literarischen Schaffens namhafter Autorinnen und Autoren palästinensischer Herkunft mit unterschiedlichem historischem Kontext. Sie erzählen ungeschönt und phantasievoll aus dem oft absurden Alltagsgeschehen, von ergreifenden Schicksalen, von Kindheitserinnerungen, von Trauer und Verlust, aber auch von Momenten des Glücks. In ihren Romanen, Erzählungen, biographischen Aufzeichnungen oder Gedichten schreiben sie alle gegen das Vergessen an.


Pressestimmen

Es sind noch immer überwiegend unerhörte Stimmen. … Obwohl keiner der Texte vom Eindruck der jüngsten Ereignisse zeugt, scheinen die Beschreibungen zeitlos.
— Ruben Schenzle, zenith
Der Band lässt uns vielfältige Literatur von palästinensischen AutorInnen entdecken und lädt ein zum Nachdenken, was gerade in heutigen Zeiten voller Aufregungen, Schuldzuweisungen und Hassbezeugungen unendlich wichtig ist.
— Liliane Studer, Friedenszeitung