LENOS

Blaise Cendrars
Ich bin der Andere

Gesammelte Gedichte

Aus dem Französischen von Peter Burri, herausgegeben von Claude Leroy


Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85787-347-8
Seiten 517
Erschienen 15. April 2004
€ 28.90 / Fr. 49.80

Ich bin der Andere präsentiert erstmals sämtliche Gedichte von Blaise Cendrars, dem »Homer der Transsibirischen Eisenbahn« (John Dos Passos), angereichert um 41 bisher unbekannte Beispiele aus dem Nachlass, in einer kommentierten Ausgabe und in einer neuen deutschen Übersetzung.

Im frühen 20. Jahrhundert macht in Paris ein neuer, junger Dichter von sich reden: Mit seinem langen Poem »Ostern«, das für einen existentiellen Wendepunkt in seinem jungen Leben steht, begründet der damals schon weitgereiste Blaise Cendrars aus La Chaux-de-Fonds 1912 seinen frühen Ruhm. 1913 überrascht er die Pariser Szene aufs neue: Zusammen mit der Künstlerin Sonia Delaunay publiziert er das legendäre Gedicht »Die Prosa von der Transsibirischen Eisenbahn«, ein zwei Meter langes Leporello, auf dem Wort und Malerei eine bisher noch nie gesehene Symbiose eingehen. Bis 1924 folgen von Cendrars dann immer wieder Gedichtzyklen, mit denen er sich seinen festen Platz in der Geschichte der französischen Moderne erschreibt.

Wie sein Zeitgenosse Guillaume Apollinaire bricht Cendrars radikal mit den Traditionen des 19. Jahrhunderts und gibt dem Aufbruch des frühen 20. Jahrhunderts eine eigene, unverstellte und subjektive Sprache. Denn Cendrars gehörte nie einer »Schule« an, sondern ging eigenständige Wege: im Schreiben wie auch im Leben.

»Cendras’ Gedichte, ich liebe sie wie meine Heimatstadt, wie meine Vergangenheit, wie das Sonnenlicht. Seine Seele und seine Farben liegen auf meiner Palette, sie klagen und weinen.« – Marc Chagall

Pressestimmen

Ein Gigant der Moderne wird endlich in all seinen Widersprüchen sichtbar gemacht.
— Michael Braun, Tages-Anzeiger
Ein Muss. Man kann bei Cendrars nicht sitzen bleiben, er ist wie ein Virus, das einen zwingt, dieser Liebe zum Leben zu folgen, sich hinaus in den Trubel zu stürzen.
— Spectrum
Das Moderne und Zeitlose an Cendrars Lyrik sind gar nicht einmal die tollen tanzenden Bilder und apokalyptischen Visionen. Es sind die nüchterne Prosa, der antipoetische Grundton und Cendrars’ Schalk, zu denen die konvulsivischen Ausbrüche zurückkehren.
— Westdeutscher Rundfunk
Kaum ein Leser wird sich dem einzigartigen Elan dieses 'Freibeuters der Literaturmoderne' entziehen können, der von sich sagte, er sei ein 'Fiebernder', der seine schönsten Gedichte in den grossen Städten, an den Schnittstellen von Leben, Traum und Imaginärem, geschrieben habe.
— Frankfurter Rundschau
Es sind Gedichte, die Lesefrüchte, persönliche Erlebnisse, leidenschaftliche Gefühle und seine eigenwillige Ansicht vom Leben zu einer unverwechselbaren Mischung zusammenbrauen.
— Charles Linsmayer, Tagblatt