Jacques Mercanton
Die Stunden des James Joyce
Aus dem Französischen von Markus Hediger
Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85787-220-4
Seiten 126
Erschienen 1993
€ 24.00 / Fr. 28.00
Im Oktober 1935 besuchte Jacques Mercanton, damals ein junger Mann von 25 Jahren, der an einem Essay über den Ulysses arbeitete, den weltberühmten Autor zum ersten Mal in Paris. Aus der Begegnung wurde eine Freundschaft, die bis zum Tod von James Joyce im Januar 1941 dauerte – in den Jahren also, da Joyce sein letztes Werk, Finnegans Wake, vollendete.
Joyce und sein jugendlicher Verehrer, der von Joyces Werk - »diesem in seiner Universalität so gedrängten und wegen seiner Stärke so einsamen Werk« – fasziniert war, trafen sich verschiedene Male in Paris und in Lausanne. Die Stunden des James Joyce ist die Geschichte dieser Begegnungen und Diskussionen, die sich immer wieder um die Arbeit an Finnegans Wake drehten.
Das Buch erscheint erstmals auf Deutsch und ist ein einzigartiges literarisches Dokument, ein eindrückliches Porträt des grossen irischen Schriftstellers in seinen letzten Lebensjahren.
Pressestimmen
Mercanton hat eine Brücke ins Zentrum des joyceschen Werkes gebaut, die das Buch zu einem Leseereignis macht.— Gunnar Decker, Neue Zeit
Ein Glücksfall … Nicht nur entstehen liebevolle Stundenbuchbilder von Joyce, vor allem weist dieses ungeschwätzige und taktvoll erinnernde Buch ganz nebenbei auch ins literarische Universum von James Joyce ein, dessen Entstehen und schwierige Strukturen es sehr lakonisch zu zeigen versteht.— Deutschlandfunk
Die Wertschätzung und das literarische Einfühlungsvermögen Mercantons sprechen aus jeder Zeile dieses Buches und so entstand ein liebenswertes Zeitzeugnis, das den nach aussen eher spröde erscheinenden Joyce aus dem wärmenden, aber nichtsdestoweniger aufmerksamen Blickpunkt seines Gegenübers zeigt.— Helga Schultheiss, Nürnberger Zeitung
Mercanton schildert unmittelbare Eindrücke des irischen Dichters, und wir können sozusagen mit Joyce ein Glas Wein trinken und uns über sein Werk, die Musik, seine Tochter oder die politische Lage unterhalten. … Mercantons Talent der knappen und treffenden Beschreibung schafft ein lebendiges Dokument aus erster Hand und regt zum Schnüffeln in Finnegans Wake an.— Andreas Ritter, Zürichsee-Zeitung
Mercanton hat ein liebevolles und unprätentiöses Erinnerungsbuch geschrieben, das von der Hochachtung des Autors für den Sprachartisten, den irischen Clown, den great joker at the universe (so Joyce über sich selbst) zeugt, ohne vor diesem zu erstarren. Das Andenken ist eine schöne Einladung für all jene, die bereits der Joyce-Liebhaberschaft frönen oder diese faszinierende Bürde noch auf sich laden wollen.— Beat Mazenabuer, Luzerner Zeitung
Mercantons kleines Büchlein kommt erfrischend unaufdringlich und doch warmen Herzens daher.— Friedhelm Rathjen, Frankfurter Rundschau
Das Büchlein Mercantons ist nicht nur beste Sekundärliteratur zu Joyces Spät- und Hauptwerk. Es ist auch eine bibliophile Kostbarkeit. Hat man’s durchgelesen, so fängt man von vorne wieder an.— Jakob Resch, Südwestpresse
Ein liebevolles, aber nur gedämpft pathetisches Buch über den Joyce der Jahre um die Vollendung von Finnegans Wake herum, ein anrührendes Porträt des Künstlers als alter Mann, der souverän, entscchlossen und fleissig an jenem work in progress arbeitet.— Jörg Drews, Süddeutsche Zeitung
Mercanton vermeidet jedlichen Personenkult. Er zeichnet das Porträt des grossen Mannes als gewöhnlichen Menschen, der freilich eine wundersame, immer wieder überraschende Fähigkeit besitzt, die Gabe des Genies. Er findet, ohne zu suchen.— Gérald Froidevaux, Tages-Anzeiger
Ein sehr anregendes, unkonventionelles und für die Kenntnis von Autor und Œuvre aufschlussreiches Porträt.— Marianne Ghirelli, Der kleine Bund
Ein eindrückliches Porträt des grossen Schriftstellers in seinen letzten Lebensjahren, ein aussergewöhnlicher Erinnerungsband.— Der Landbote
Dem Vertrauensverhältnis zwischen Mercanton und Joyce verdanken wir Passagen zu Finnegans Wake, welche unmittelbare Teilhabe an der Genesis dieses monströsen und wundervollen Textes erlauben. Was Mercanton an Kommentaren Joyces und an eigenen Reflexionen zum work in progress festgehalten hat, ist neben Joyces Briefen die umfassendste authentische Dokumentation zur Entstehung des Buches.— Neue Zürcher Zeitung