Yvette Z’Graggen
Die Jahre des Schweigens
Aus dem Französischen von Elfriede Riegler
ISBN 978-3-85787-732-2
Seiten 220
Erschienen Januar 2010
€ 12.00 / Fr. 18.00
»Wie ist es möglich, dass du von dem, was in deiner unmittelbaren Nähe passierte, nichts gewusst hast? Wie konnten 10’000 Menschen zurückgewiesen werden, ohne dass du es bemerktest? Wie lässt sich dein gutes Gewissen erklären?«
Anlass für Yvette Z’Graggens kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit war der Film Das Boot ist voll von Markus Imhoof über die Flüchtlingspolitik der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Die Schriftstellerin war so erschüttert, dass sie beschloss, sich der schmerzlichen Aufgabe zu stellen. Und sie machte es sich nicht leicht.
In ihrem autobiographischen Text fokussiert sie auf die Jahre 1942 und 1943, als sich das »Flüchtlingsproblem« zuspitzte – »zwei Jahre des Schweigens, verlorengegangen in der Zeit, nicht unterscheidbar von der formlosen Masse, die in meinem Gedächtnis unter dem Kapitel ›Krieg‹ oder dem Kapitel ›Jugend‹ abgelegt war«.
Anhand von Taschenkalendern, Notizbüchern, Briefen und Fotografien erinnert sie sich an die lebens- und liebeshungrige 22-jährige Frau von damals, die als Sekretärin beim Internationalen Roten Kreuz arbeitete und gleichzeitig versuchte, als Schriftstellerin Fuss zu fassen. Entstanden ist ein mutiger, offener, selbstkritischer Bericht, »eine der konsequentesten Erforschungen der politischen Ahnungslosigkeit ihrer Generation« (Gunhild Kübler, Die Weltwoche).
Pressestimmen
Yvette Z’Graggen kratzt die schön gelackte Oberfläche der Erinnerung auf und reisst Risse ins gute Gewissen, nicht nur des helvetischen Kollektivs, sondern auch der Individuen.— Der kleine Bund
Eine der konsequentesten Erforschungen der politischen Ahnungslosigkeit ihrer Generation.— Die Weltwoche