Mahi Binebine
Der Hofnarr
Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Regina Keil-Sagawe
Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85787-484-0
Seiten 200
Erschienen 2. Mai 2018
€ 22.00 / Fr. 29.80
Aus einfachsten Verhältnissen stammend, steigt Muhammad dank seines einzigartigen Gedächtnisses in die höchsten Sphären der Macht auf: Er ist Geschichtenerzähler, Lyriker, Spassmacher und geistreicher Gefährte des marokkanischen Königs – ein Hofnarr des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine schillernden Episoden aus dem Palast zeigen eine luxuriöse, vom Alltag der Bevölkerung entrückte Welt, wo der bewunderte und gefürchtete Monarch launisch und unberechenbar regiert. Seine Höflinge sind Tag und Nacht um sein Wohl und seine Gunst bemüht, doch auch Intrigen und Verrat keimen angesichts seines nahen Todes.
Inspiriert vom Leben seines Vaters am Hof Hassans II., gelingt es Mahi Binebine, die Doppelbödigkeit dieses jahrhundertealten Regimes aufzuzeigen, ohne moralisch zu urteilen. Auch dieser Roman sprüht vor Fabulierlust und jener genussvollen Verknüpfung von Humor und Tragik, die sein Schreiben auszeichnen.
Pressestimmen
Wer diesen Roman liest, begreift die Schule, durch die der Schriftsteller Binebine gegangen ist: Früh hat er verstanden, dass Menschen nie nur gut oder böse sind; dass man von ihnen nur in Zwischentönen, nie schwarzweiss erzählen kann. Ohne Vergebung kein Friede, heisst es programmatisch gegen Ende des Romans. »Der Hofnarr« schillert insofern in vielen Farben.— Claudia Kramatschek, Deutschlandfunk Kultur
»Der Hofnarr« ist ein tragikomischer Roman, der tiefe Einblicke gibt in das Leben der Günstlinge von Hassan II. (…) Das Buch ist äusserst unterhaltsam und täuscht doch nicht darüber hinweg, wie furchtbar das Leben unter der Willkürherrschaft des Regenten war.— Sigrid Brinkmann, Bayerischer Rundfunk
Ein Familiendrama von shakespeareschen Dimensionen.— Hartmut Buchholz, Badische Zeitung
Komplotte, Verrat, Intrigen aus dem Innersten des marokkanischen Königspalasts, orientalische Farben und Gerüche …— Ouest-France
Wie es jemand über sich bringt, gewissermassen einer Sekte beizutreten, einen Pakt mit dem Teufel zu schliessen und sich dem jahrelangen Müssiggängertum hinzugeben, während das Volk unter der brutalen Knute des Königs zu leiden hat, davon erzählt Binebine in einer luziden Sprache, die raffiniert mit der Märchenform spielt.— Volker Kaminski, Qantara.de