Andrea Gerster
Dazwischen Lili
Roman
Lenos Pocket 151
Paperback
ISBN 978-3-85787-751-3
Seiten 155
Erschienen Juli 2011
€ 13.00 / Fr. 15.00
Seit eineinhalb Jahren betreut Ana zu Hause ihre zunehmend demente Schwiegermutter Lili. Die Idee ihres Mannes Reini, der Ana gar nicht erst gefragt hatte. Doch Ana ist mit der Pflege Lilis restlos überfordert und scheinbar machtlos gegen ihren karrierebewussten Ehemann, der längst ein Doppelleben führt und sowieso selten zu Hause ist. Überdies erachtet er diese Lösung als problemlos, sehr praktisch und nicht zuletzt preisgünstig. Hin- und hergerissen zwischen Wut und Mitleid, versucht Ana sich zu wehren und gerät dabei immer tiefer in eine seelische Krise. Schliesslich sind es ausgerechnet Lili und ihre Krankheit, die es Ana ermöglichen, ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen.
Pressestimmen
Andrea Gerster legt mit ihrem ersten Roman das bestechende Dokument einer seelischen Krise vor, das ganz aus der Perspektive der langsam abstürzenden Ana erzählt wird: in knappen, pointierten Sätzen, mit schwankendem Realitätssinn, voll dunkel aufwallendem Zorn und zugleich in einer Lakonie, die den Leser fasziniert und frierend durch die Seiten treibt.— Neue Zürcher Zeitung
Dazwischen Lili erzählt in einer grossen Steigerung vom verzweifelten Leben mit der dementen Schwiegermutter.— St. Galler Tagblatt
Der erste Roman der Schweizer Autorin Andrea Gerster besticht mit einer berührenden Geschichte vom Verlust der Realität und vom Wiedergewinnen der Beherrschung. Ana findet sie, indem sie die Seiten und die Perspektive wechselt. Denn ›normal‹ ist relativ, stellt sie fest.— Wiener Zeitung
Ein sehr intensiver Roman, der angesichts der aktuellen Thematik betroffen macht. Die realistische Schilderung in Verbindung mit der einfühlsamen Sprache ist sehr bewegend, der Schluss kann es an Spannung mit jedem guten Krimi aufnehmen. Ein fesselndes Buch, sehr empfehlenswert.— bn.bibliotheksnachrichten
Mit ihrem lakonischen Erzählstil, der scheinbar scharfsinnig analysiert, in Wirklichkeit aber einfach schonungslos nüchtern feststellt, trifft Andrea Gerster sehr präzise das Ambivalente der diffus fortschreitenden Demenz. … Das Buch wirkt überraschend leichtfüssig – und endet mit einer ebenso leichtfüssig-überraschenden Volte, mit der die Autorin nochmals weit über die Demenzthematik hinausweist. Das Problem, so lautet die Botschaft, ist manchmal gleichzeitig die Lösung des Problems. Oder anders gesagt: Das vermeintliche Problem ist gar nicht das Problematische.— Saiten
Eine neue Stimme in der Literaturszene, auf die man hören respektive die man lesen muss.— Urs Heinz Aerni
Die Ostschweizer Autorin Andrea Gerster beschreibt in ihrem Erstlingsroman das Tabuthema Demenz. Mit feinem Gespür skizziert sie das Zusammenleben mit einer dementen Person. Sie zeigt auf, was solche Betreuungsmodelle innerhalb der Familie für die einzelnen Personen bewirken können. … Auf behutsame und teils humorvolle Weise versteht es die Autorin, ein heikles Thema zu verarbeiten.— Der Rheintaler