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Lenos Verlag
Julia Kohli
Böse Delphine
Roman
Der Verlag dankt der Studer/Ganz-Stiftung und der Fachstelle
Kultur Kanton Zürich für die Unterstützung.
Der Lenos Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem
Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt.
Erste Auflage 2019
Copyright © 2019 by Lenos Verlag, Basel
Alle Rechte vorbehalten
Satz und Gestaltung: Lenos Verlag, Basel
Printed in Germany
ISBN 978 3 85787 496 3
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Für Manu
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Ich folgte Bissig zum Warenlift. Er drückte den
Knopf für das dritte Untergeschoss und parkierte sei-
nen Transportwagen neben mir. Wir schwiegen. Er
schwieg besser.
Im Lift starrte ich auf die gestapelten Zeitschrif-
tenbündel auf seinem Wagen und vermied Augen-
kontakt. Es war kurz vor sechs Uhr morgens. Aus un-
erklärlichen Gründen stimmte mich das euphorisch.
Als önete sich bald ein Tor zu einer besseren Welt.
Vielleicht war es auch das Kerosin, das am Flughafen
durch alle Ritzen drang. Bewegung, Kraft und Zu-
kunft lagen in diesem beissenden Dunst.
Der Lift setzte sich unsanft in Bewegung, sog Bis-
sig und mich nach unten und liess die Bündel auf
dem Wagen erzittern. Eines el sofort herunter. Ich
hob es auf und platzierte es wieder an seinen Ort.
Bissig rückte es zurecht und liess seine Hand auf dem
Bündel ruhen. Er traute mir oenbar nicht. Es war
mein erster Tag am Flughafen.
Unter der Erde angekommen, betraten wir ein
Betonlabyrinth. Ich begleitete Bissig durch den nied-
rigen, engen Gang. Mangelhaft isolierte Kabel ragten
alle paar Meter wie Fühler aus den rohen Wänden.
Ich bemühte mich, in der Mitte zu gehen. Vielleicht
war da Starkstrom. Arbeiter in blauen Overalls ka-
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men uns entgegen. Ein älterer runder Mann salu-
tierte und zwinkerte mir dabei zu.
Wir erreichten den Raum, in dem die Arbeit ver-
richtet werden sollte. Der Lagerraum für mtliche
Flughafenkioske. Zeitschriften und Kisten stapelten
sich hier. Es roch nach Desinfektionsmittel und Kel-
ler. An der Wand vor mir hing ein Poster, auf dem sich
eine nackte Blondine kelte. Ihre Haut spannte sich
über ihren prallen, muskulösen Körper und schim-
merte in öligem Braun. rter als die Betonwand.
Die Brüste, dem Bersten nahe, schielten sinnentleert
in Bissigs neonbeleuchteten Kellerraum. Breitbeinig
in Cowboystiefeln stand sie vor einem Motor rad
und mimte den Katzenblick. Den rechten Zeigen-
ger hielt sie neckisch im Mund. Ihr zur Fratze verzo-
genes Gesicht erinnerte mich an Billy Idol.
Während ich direkt vor der nackten Blondine
stand und sie neugierig betrachtete, tat Bissig nichts
dergleichen und redete mit sich selbst. Wahrschein-
lich war die Idee mit dem Bild auch nicht seine gewe-
sen. Es musste das Relikt seines Vorgängers sein ich
stellte mir einen buckligen Knilch vor.
Bissig seufzte laut, als hätte er meine Gedanken
gehört. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und han-
tierte unmotiviert mit Lieferscheinen.
Der hölzerne Tisch war auf der Schreibäche mit
einer hässlichen hellgrünen Plastikschicht überzogen
worden. Das Ding schien es aus den Fünfzigern bis
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in den Flughafenkeller geschat zu haben. Die Farbe
des Plastiküberzugs erinnerte mich an die graugrüne
Hermes-Schreibmaschine, die im Haus meiner Eltern
im Estrich stand. Als Kind hatte ich Stunden unter
dem Dach verbracht, sinnlose Wortfragmente auf Pa-
pierfetzen getippt und mit Gewalt an den silbernen
Hebeln gezogen. Ich lag oft vor der Maschine und
schaute mitten in dieses tote Orchester aus Buch-
staben. Immer wieder versuchte ich den Prozess zu
studieren, vom Druck auf die Taste zum Aufschlag.
Etwas an dieser eiskalten Maschinen lethargie machte
mich wütend. Ich trieb es mit Tippen bald auf die
Spitze. Das Band verhedderte sich, das fröhliche
Klingeln wurde immer dumpfer.
Der Anblick von Bissigs Schreibtisch beelendete
mich. Die Schweiz in den nfziger Jahren: Bunker,
Chalets, Stewis, »administrativ Versorgte«, dick be-
brillte Schriftsteller, die ihrer Sekretärin an den Hin-
tern fassten und von ihren sexuellen Abenteuern in
Paris schwafelten. Wieso hatte ich diesen Job ange-
nommen?
Bissig trödelte weiter vor sich hin, summte ein
Lied und redete kein Wort mit mir. Nach fünfminü-
tigem Schweigen brach er die Stille und erkrte mir
die Zeitschriftenzirkulation: woher die neuen Maga-
zine kämen, was mit den alten Magazinen geschehe
und welche Gefahren in diesen Arbeitsprozessen lau-
erten. Nein, die alten Hefte würden nicht einfach
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verschenkt oder gar weggeworfen, wie manch naiver
Mensch glauben wollte. Das Zeug müsse penibel re-
gistriert und gebündelt werden. Das ndeln über-
haupt stelle eine der Hauptaufgaben der Kioskarbeit
dar, erfuhr ich. Bündeln sei auch nicht einfach Bün-
deln. Das perfekte Paket zu schnüren sei gar nicht so
einfach. Nicht zu dick solle es sein, aber auch nicht
zu ach. Circa zwanzig Zentimeter hoch. Und Ach-
tung! Die Kanten: scharf wie Rasierklingen! So man-
cher habe sich schon eine tiefe Schnittwunde beim
Hantieren mit Heften geholt. Das Allerwichtigste sei
die Qualität der Schnurbindung. Am besten schnüre
man mit einem Doppelstrang, so vermeide man, dass
die Bündel plötzlich auseinanderelen. Dies könne
mlich später passieren, wenn die Pakete auf den
Laster geworfen werden. Und diese Typen von der
Transportrma, so versicherte mir Bissig mit abfälli-
gem Blick, die seien nicht besonders zimperlich.
Ich hatte bald zwanzig Bündel geschnürt und ver-
spürte eine gespenstische Zufriedenheit. Jedes Bün-
del ein Abschluss, jedes Bündel ein Abschied. Regis-
triert, abgestrichen, aufgeladen. Ich hatte noch nichts
falsch gemacht. Bissig redete nun immerzu; er war
auf den Geschmack gekommen. Doch ich konnte
ihm nicht mehr folgen. Meine Gedanken glitten
auf den Hochglanzmagazinen ab, stürzten in die
Schluchten der wackligen Bündelrme, folgten den
farbigen Schnüren hinauf und hinunter und legten
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sich zwischen den Gartenzeitschriften zur Ruhe. Ich
versuchte mich an Elias’ Gesicht zu erinnern.
Zuerst sah ich seine Zähne wieder. Agent Dale
Cooper in Twin Peaks hatte ähnliche. Gesunde, nicht
perfekte, aber ordentliche hne. Zuversichtliche
hne. Je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto
undeutlicher wurde das Bild wieder. Auch der Rest
des Gesichts verschwamm.
Ich schaute auf. Bissig sortierte Ware im Gestell. Seine
Gestalt glich einem Kegelnnchen. Ich schätzte ihn
auf Mitte vierzig. Die dunkelblaue Latzhose betonte
seinen Bauch fast grausam. Während sein braunes
Haar ölig und dünnfädig nach hinten gekämmt war,
schmiegte sich als Gegenstück dazu ein fast schon
verwegener, struppiger Schnurrbart an seine Lippen.
Ich begann mir sein Leben vorzustellen. Wie er
wohl seinen Feierabend verbrachte? Ich ahnte, dass
er einsam war, und er tat mir leid. Doch würde ich
mit ihm Zeit verbringen wollen? Ob er Prostituierte
besuchte? Vielleicht mochten ihn die Prostituierten,
er war einer der verlorenen, gutmütigen Kerle. Ich
stellte mir Bissig schwitzend und röchelnd auf einer
schmuddeligen roten Steppdecke vor. Unappetitlich,
aber harmlos. Er würde sich mmern, sollte es zu
einer Schwangerschaft kommen. Nein, er rde
sich sogar freuen und der Betroenen damit auf die
Nerven gehen. Bestimmt besuchte er immer dieselbe
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Frau. Zu viel Abwechslung war nichts für ihn. Alles
musste seinen Platz haben, keine Eile, keine Über-
raschungen.
Als das Bündeln erledigt war, ging es raus. Hinauf. Wir
mussten nun die Kioske mit Zeitungen und Magazi-
nen beliefern. Wie ein treuer Hund lief ich Bissig hin-
terher und machte Bekanntschaft mit den Kioskver-
käuferinnen. Man war stets freundlich. Ich war jetzt
eine von vielen mit rot-weiss gestreiftem Hemd, in der
Hierarchie irgendwo zwischen Putzfrau und Stewar-
dess. Tiefer als die Verkäuferinnen im eleganten Prali-
nenshop, her als diejenigen beim Burger-Take-away.
Tiefer als die Bankangestellten, etwa auf derselben
Stufe wie die fröhlichen nner auf den Putzmobilen,
die langsam und zuverlässig ihre Kreise zogen in die-
sem Moment Erbrochenes beseitigten und einen nas-
sen Streifen hygienischer Illusion zurückliessen.
Die Sommersonne heizte die Glasverkleidung des
Flughafens auf, und ich sah, wie der Himmel am Ho-
rizont lieblich orange-gelb durch das Kerosin im-
merte. Als würde sich die Welt hinter dem Flughafen
auflösen – eine erstaunlich beruhigende Vorstellung.
Ich befand mich am Puls der Welt, in einer siche-
ren Festung. Nur der Boden vibrierte durch die vor-
beirollenden Koer. Die Wichtigkeit des Menschen
und seiner Destination legte sich wie ein penetrantes
Eau de Toilette über die einfachsten Dinge. Selbst die
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Flughafenpanzen schienen verheissungsvoll in ihren
pfen zu sitzen und gespannt auf die charmant ge-
hauchten Durchsagen zu hören.
Nach der einstündigen Episode am Tageslicht ver-
schwanden Bissig und ich wieder im Keller. Er hatte
sich kleine Aufgaben ausgedacht, die er mir zutraute.
Ich sollte mit einer Preispistole Etiketten auf Kiosk-
ware kleben. Das Gesetz verlange es leider so. Bissig
seufzte.
Hunderte von Kaugummis warteten darauf, aus-
gezeichnet zu werden. Ich leerte sie aus, etikettierte
jede Kaugummipackung und legte sie einzeln wieder
zurück in ihre Kiste, dicht beieinander, in Reih und
Glied. Heimlich freute ich mich über diese Arbeit, da
sie mir erlaubte, meinen Gedanken nachzungen.
Ich stellte mir ein Treen mit Elias vor. In einer
dunklen Bar irgendwo am Stadtrand. Wir würden
uns gegenübersitzen und uns verlegen anlächeln. Wir
hätten uns bestimmt viel zu erzählen.
Ich betrachtete meine nde. Sie waren vom
Bündeln ganz aufgeraut. Ein dünner Schnitt zog sich
dem rechten Daumen entlang. Als ich die Wunde zu-
sammendrückte, quoll ein Tropfen Blut heraus. Bis-
sig hatte recht gehabt.
Schnell entwickelte ich ein gewisses Talent im
Preisauszeichnen. Rhythmusgefühl und Feinmoto-
rik waren ausschlaggebend. Da die Pistole klemmte,
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musste ich mich auf diese kleine Tücke einlassen wie
auf ein bockiges Pferd. Bald harmonierte ich mit der
Pistole und ihrem Fehler. Ich zielte und klebte im
Takt des Kioskuniversums. Innert kurzer Zeit hatte
ich vier Kisten Ware ausgezeichnet.
Bissig schien ob meinem Eifer etwas ratlos. So
hatte er sich das oenbar nicht vorgestellt. Er riet
mir, eine Pause zu machen und einen Kaee trinken
zu gehen, ihm werde bestimmt noch etwas einfallen.
Ich irrte nf Minuten in den grauen ngen herum,
fand den Lift zum Glück wieder und steuerte im Erd-
geschoss ein Café an.
Mit einem Cappuccino in der Hand setzte ich mich
auf eine Bank nahe der Passkontrolle und weinte
kontrolliert. Das hatte ich mir mal beigebracht. Ich
liess die Tnen langsam ansteigen, blinzelte jedoch,
bevor sie über den Rand zu kullern drohten. So heu-
len privilegierte Menschen, die in ihrem Leben Fehl-
entscheidungen getroen haben.
Ich war nun siebenundzwanzig. Die letzten sieben
Jahre hatte ich in einer heruntergekommenen Buch-
handlung gearbeitet. Vor einem halben Jahr hatte ich
begonnen, Geschichte zu studieren. Geschichte, weil
man die Vergangenheit nicht mehr ändern konnte.
Eine Flucht in eine Fundgrube ohne Ende. Ich stellte
mir vor, dass ich mich darin verlieren würde und nie
wieder auftauchen müsste.
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Meine ehemaligen Schulkollegen doktorierten
mittlerweile, gründeten Firmen, bekamen Kinder
und reisten nach Kamtschatka und auf die Fidschi-
Inseln. Eine Bekannte doktorierte sogar in diesem
Moment auf den Fidschi-Inseln.
Wieso nicht Buchndlerin werden, hatte ich
damals gedacht. Immer Bücher um sich haben. Die
Tatsache, dass Kunden in den Laden kommen wür-
den, verdrängte ich. Schnell merkte ich, dass ich kein
Talent hatte, Menschen Bücher aufzuschwatzen, und
noch weniger hatte ich Lust, in ihre fordernden, ewig
unzufriedenen Augen zu schauen. Bald hatte ich
mich komplett ins Büro zurückgezogen, schrieb dort
Rechnungen und Mahnungen. Es hätte noch zwan-
zig Jahre so weitergehen können, re das Geschäft
nicht pleitegegangen.
Die Gelegenheit r den Absprung. Umorientie-
ren, optimieren, sich neu ernden, sich neu erzählen,
sein Potential ausscpfen, hatte es auf dem Arbeits-
amt geheissen.
Ich entschied mich für ein Studium und einen
exiblen Job. Mit den Flughafenkunden würde ich
schon irgendwie zurechtkommen, dachte ich leicht-
sinnig. Optimieren würde ich mich später.
Der Mief der alten Buchhandlung, so wurde mir
nun bewusst, haftete jedoch immer noch an meiner
Haut. Ich hatte mich an das Entziern unleserlicher
Karteikarten und das Schreiben auf Kohle-Durch-
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schlagpapier an der Schreibmaschine gewöhnt. Zwi-
schen den Parkettfugen in meinem ehemaligen Büro
steckte der Staub mehrerer Jahrzehnte, wenn nicht
Jahrhunderte. Es gab im Laden dunkle Ecken, wo
sich niemand je zu schaen machte. Der Putz el
regelmässig von den hohen Wänden, so dass mir je-
weils Kmel und ganze Brocken entgegenkamen,
wenn ich einen Ordner aus dem Gestell zog. Ich
hatte schon damals geahnt, dass sich dieses Reich
auflösen würde.
Ich vermisste die meditativen Morgenstunden,
in denen ich nach Diktat des achtzigjährigen Chefs
Zahlen für die Mehrwertsteuer in einen Rechner
eintippte. Ich konnte das absolut fehlerfrei und war
stolz darauf. Wie ein trainierter Ae. Ich mochte das
Geräusch des Rechners, der bei jeder Summe ratterte
und Zahlen wie ein kleines Maschinengewehr auf
den Papierstreifen hämmerte. Auch der Versand von
Hunderten Werbeprospekten hatte mich nie gestört.
Ich konnte vier Stunden in der gleichen Position ver-
harren, immer wieder den gleich gefalteten Bogen
um Prospekte legen und in einen Umschlag stecken.
Die Idiotenarbeit war Gold wert. Sie erlaubte mir
Schwimmversuche im eigenen, dunklen Ozean. Es
zog mich in die Tiefe. Dort unten oss alles ineinan-
der. Ich wurde zu anderen, die anderen wurden ich.
Ich hielt ängstliche nde. Vielleicht meine. Oder
ich unterhielt mich mit Tieren, hatte Sex in einem

Studer/Ganz-Preis für das beste unveröffentlichte Prosadebüt

Julia Kohli
Böse Delphine

Roman

Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85787-496-3
Seiten 190
Erschienen 26. März 2019
€ 22.00 / Fr. 27.50

Eine quirlige Milieusatire, die quer durch die Gesellschaft geht

Halina studiert Geschichte und arbeitet im Buchkiosk am Zürcher Flughafen. Im Transitbereich beobachtet sie die Schikanen der Vorgesetzten und die Solidarität unter Angestellten. Mit Freunden aus der Akademikerwelt besucht sie Konzerte, Partys und Vernissagen. Doch nirgends fühlt sie sich ganz zugehörig, überall entdeckt sie Absurditäten im scheinbar Normalen. Und auch in der Liebe läuft so einiges aus dem Ruder, dabei fängt es so gut an mit Elias, dem charmanten Archäologen und perfekten Schwiegersohn.

Julia Kohlis quirlige Milieusatire geht quer durch die Gesellschaft. Ohne jedes Pathos und mit souveränem Witz vermittelt sie das Lebensgefühl einer Generation zwischen Coolness und Verlorenheit, zwischen Ironie und Intimität.

Der Roman wurde 2018 mit dem Studer/Ganz-Preis für das beste unveröffentlichte Prosadebütmanuskript ausgezeichnet. >Zur Laudatio

Pressestimmen

Ein Zeitporträt, in dem sich die Gegenwart in lakonischer Ungeschminktheit zeigt.
— Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
Der Roman liest sich als amüsantes, zeitgeistiges Generationenporträt mit satirischen und märchenhaften Zügen.
— Hansruedi Kugler, St. Galler Tagblatt / Luzerner Zeitung
Hat man den lakonischen Erzählton erst einmal vernommen, verfällt man seinem Witz und seiner Schärfe. Halina ist eine unerbittliche Beobachterin dieser Stadt und ihrer Menschen.
— Martina Läubli, NZZ am Sonntag
Julia Kohli schreibt souverän und pointiert und oft wirklich komisch, weil ihr Witz vortrefflich eine blasierte Realität blosslegt und messerscharf zuspitzt.
— Beat Mazenauer, Viceversa Literatur
Wie bei Mani Matters »Hansjakobli und Babettli« ein Taburettli in wenigen Strophen zum Symbol für eine freiere Welt wird, schafft es die Autorin, einfache Objekte in kürzester Zeit mit existentieller Bedeutung aufzuladen. So schlägt sie in einigen Sätzen den Bogen von eventuell anzuschaffenden Vorhängen über den Edelstahlgrill bis zu den damit einhergehenden schwulenfeindlichen Äusserungen (…) Julia Kohli gelingt nicht nur das facettenreiche Porträt einer jungen Frau, sondern auch die geschichtliche Einbettung einer Generation zwischen Selbstoptimierung und Versagensangst, zwischen Coolness und Verlorenheit, zwischen Ironie und Intimität.
— Aus der Laudatio zum Studer/Ganz-Preis (Ruth Gantert)