Grand Prix de littérature policière
Joseph Incardona
Asphaltdschungel
Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow
Softcover
ISBN 978-3-85787-494-9
Seiten 339
Erschienen 14. März 2019
€ 14.00 / Fr. 16.00
Es ist heisser August. Auf den französischen Autobahnen, in den trostlosen Raststätten, auf den Ruheplätzen für Fernfahrer, den Arbeitsplätzen der Prostituierten, ist viel Betrieb: Touristen, Pendler, Liebespaare, die die Anonymität der Motels schätzen – aber auch Menschen mit anderen Zielen, wie Pierre, ehemaliger Gerichtsmediziner, der seinen Job aufgegeben hat und als rastloser Beobachter Spuren seiner vor Monaten entführten Tochter Lucie zu finden hofft, oder Pascal, ein auf den ersten Blick unscheinbarer Angestellter, der in einem Autobahnrestaurant das Essen ausgibt. Sylvie und Marc sind mit ihrer Tochter Marie unterwegs in die Ferien. Beim Halt an einer Raststätte macht sich Marie selbständig und begibt sich auf einen Rundgang. Sie kommt nicht mehr zurück. Die Polizei geht von einer Entführung aus. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Joseph Incardona erschafft ein filmreifes Panoptikum von schicksalhaften Begegnungen und Beziehungsmustern. Ganz in der Tradition des Roman noir, entblättert sich eine Geschichte von Verzweiflung und Hoffnung, Lust und Schmerz, Sex und Crime, Trauer und kurzen Glücksmomenten.
Für den Roman wurde Joseph Incardona 2015 mit dem renommierten Grand Prix de littérature policière ausgezeichnet – der französische Preis gilt als international bedeutendste Auszeichnung für Werke der Kriminalliteratur.
Pressestimmen
Ein Buch, das derzeit seinesgleichen sucht. (…) Vieles deutet schon jetzt darauf hin, dass der Roman das Zeug zu einem Klassiker des Genres hat.— Peter Henning, Spiegel online
Ein ausserordentlicher Kriminalroman. (…) Joseph Incardona bringt, was sehr selten gelingt, einen vollständig fremden, neuen Ton in die Kriminalliteratur. (…) Wie er den Wettlauf zwischen Polizei, zerstörtem Vater (»ein Raubtier«) und dem sowohl mörderischen als auch traumatisierten Pascal beschreibt, sucht seinesgleichen.— Tobias Gohlis, Die Zeit
Ein grossartiges Beispiel des Roman noir … Incardona schickt die Leser durch die Hölle des Daseins und durch das unfassbare Glück des Lesens.— Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung
Kraftvoll, obsessiv und erschütternd: Der Roman des Schweizer Schriftstellers Joseph Incardona ist ein Meilenstein des Roman noir und nichts für zarte Seelen.— Martin Schöne, 3sat
Er zeigt die Welt der Müllberge, die Welt der Fernfahrer, des Strassenstrichs (…) Incardona zieht uns mit geballter Sogkraft in dieses Universum, und er tut das schnell und dreckig, atemlos und bildmächtig.— Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ein furios-düsteres Kammerspiel unter freiem Himmel, wie man es seit Tim Krabbés ähnlich gelagertem Klassiker »Das goldene Ei« nicht mehr gelesen hat. Grandios!— Peter Henning, Schweiz am Wochenende
Ein ganz aussergewöhnlicher Thriller, der poetisch und dreckig zugleich ist, tiefschwarz und gnadenlos. Ein Buch, das einen peinigt, aber nicht mehr loslässt.— Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
Sex und Crime, Rachegelüste und Schuldgefühle, spannend verpackt und poetisch geschrieben. Wunderbar übersetzt.— Ziphora Robina, Radio Bremen
Kriminalliteratur handelt immer von Schmerz, Blut und Gewalt, aber so drastisch, so plastisch und so klug wie in »Asphaltdschungel« doch eher selten.— Tobias Gohlis, Deutschlandfunk Kultur
Ein fulminanter Kriminalroman.— Christian Schröder, Der Tagesspiegel
Bei jeder erneuten Lektüre kommen neue Facetten der psychologisch komplexen Geschichte ans Tageslicht. Und hat man erst diese seelisch verdaut, dann lässt sich Incardonas prosaische Sprache so richtig geniessen. Darum: Lesen Sie dieses Buch unbedingt – am besten zweimal.— Annette König, Literarischer Monat
Exzellent.— Ulrich Noller, WDR
Mit grossem erzählerischem Geschick lässt Incardona die Mehrheitsgesellschaft an einer Parallelwelt vorbeirasen.— Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung
Incardona schreibt in seinen beeindruckenden Roman neben einem packenden Plot existentielle wie existenzialistische Fragen ein … Ein Roman noir, der gnadenlos die Frage stellt: Was ist der Mensch; wie wird er, wie er ist?— Silvia Treudl, Buchkultur
Spitzenklasse.— Jolanda Fäh, daswortzumbuch
Die poetische Sprache und der stetige Rhythmus verleihen diesem düsteren Werk eine enorme Kraft.— Télérama