Asian American Literary Award
Julie Otsuka
Als der Kaiser ein Gott war
Aus dem Amerikanischen von Irma Wehrli
E-Book
ISBN 978-3-85787-976-0
Seiten ca. 189
Erschienen 5. September 2019
€ 15.99
Ein sonniger Frühlingstag im Jahr 1942, Berkeley, Kalifornien. Am Postamt liest die Mutter den Evakuierungsbefehl, geht nach Hause und beginnt die wichtigsten Habseligkeiten der Familie zusammenzupacken. Wie Zehntausende weitere japanischstämmige Amerikaner in den Westküstenstaaten betrachtet man sie als Sicherheitsrisiko, seit die USA mit Japan im Krieg stehen. Schnörkellos, präzise und aufwühlend erzählt Julie Otsuka in ihrem Roman von der wachsenden antijapanischen Stimmung unter den bislang so freundlichen Nachbarn, der Deportation in ein Internierungslager im Wüstenhochland von Utah, den prekären Verhältnissen in den Baracken hinter Stacheldraht, von Angst und Einsamkeit – und schliesslich von der Rückkehr der Familie, für die nichts mehr so sein wird wie zuvor.
Indem die Autorin ein beschämendes Kapitel US-amerikanischer Geschichte ausleuchtet, greift sie zugleich eine universelle Thematik auf: rassistische Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, heute so aktuell wie vor 75 Jahren.
Julie Otsukas Debütroman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Nach Wovon wir träumten (mareverlag) ist er der zweite Roman der amerikanischen Erfolgsautorin, der auf Deutsch erscheint.
Zu diesem Roman stellt Penguin Random House für Lehrkräfte einen ausführlichen Teacher's Guide in englischer Sprache zum Download bereit: randomhouse.com.
Pressestimmen
Eindringlich erzählt Julie Otsuka von diesem verdrängten Kapitel der US-amerikanischen Geschichte.— Katharina Borchardt, SWR
Meisterhaft gelingt es Otsuka, die Schrecken einer Zeit aus der Perspektive der Figuren zu schildern.— Iris Meier, bz Basel
Otsukas liebevoller Blick kontrastiert mit dem Schrecken, den die rassistische Sippenhaft bewirkt.— Martina Läubli, NZZ am Sonntag
Mit diesem berührenden Roman ist Julie Otsuka ein Kunststück gelungen … Visuell prägnant, emotional präzise, doch ohne aufgeladene Symbolik oder extrabedeutsame Dialoge.— Katharina Borchardt, Deutschlandfunk
Die detailreich geschilderten Szenen brennen sich ins Gedächtnis wie die eines Films. Ihren Figuren gibt Otsuka keine Namen; ein Hinweis auf den Identitätsverlust, den die Familie erleidet. Sie sind Japaner. Das reicht. Das reicht, um sie zu Feinden zu machen, um sie auszugrenzen, zu schmähen, zu entrechten. Eindrucksvoll schildert Otsuka, was es mit Menschen macht, wenn sie diskriminiert werden, weil sie zufällig an einem bestimmten Ort auf der Welt geboren wurden. Wenn Herkunft zum Makel wird. Fragen, die weit über den zeitlichen Kontext des Buches hinausweisen, die heute so drängend sind wie damals. Auch das ist ein Verdienst dieses lesenswerten Buches: Es macht möglich, altbekannten Irrsinn mit frischer Empörung zu betrachten.— Katharina Frohne, Weser-Kurier
Ein Juwel von einem Buch.— USA Today
Ein wundervoll nuanciertes Werk, das nachhallt.— The New York Times
Kraftvoller als jede andere Geschichte, die ich über jene Zeit gelesen habe.— The Los Angeles Times Book Review
Herzzerreissend und erfrischend unsentimental.— Publishers Weekly
Absolut brillant.— Elle Magazine
Eindrucksvoll.— Susanne Opfermann, literaturkritik.de
Für mich eines der Highlights in diesem Jahr.— Jana Miklaw, Wissenstagebuch